Wenn Programmierer Flüchtlingen helfen
Programmierer und Grafikdesigner treffen sich an diesem Wochenende in Berlin zum "Refugee Hackathon". Dort entwickeln sie Apps, die auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen zugeschnitten sind. Wir sprechen mit Initiatorin Anke Domscheit-Berg.
Auf dem sogenannten "Refugee Hackathon" in Berlin sollen Apps für Flüchtlinge entwickelt werden. Programmierer, Grafikdesigner und Entwickler codieren ein Wochenende lang mit Flüchtlingen für Flüchtlinge. Initiatorin der dreitägigen Veranstaltung ist die Internetaktivistin Anke Domscheit-Berg. Die digitalen Lösungen für Flüchtlinge "werden ganz vielfältig sein und ganz unterschiedliche Dinge adressieren", sagte sie im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
An diesem Freitag habe die Veranstaltung mit einem Anforderungsworkshop begonnen, an dem viele Flüchtlinge teilgenommen hätten. Dort sollte ermittelt werden, "wo der Schuh am meisten drückt", welche Apps entwickelt werden sollen. Am Wochenende folge dann die eigentliche Programmierarbeit.
"Das Sprachthema ist sehr dominant"
Inhaltlich gehe es zum Beispiel um die Koordinierung von Spenden und Hilfsangeboten, aber auch um das Lernen von Sprache. "Das Sprachthema ist sehr dominant", sagte Domscheit-Berg. "Zum Beispiel das Refugee Phrasebook, wo über 500 Sätze fertig übersetzt sind in unterschiedliche, typische Flüchtlingssprachen. Das ist im Moment nur eine Webseite und man kann sich die 500 Sätze als PDF ausdrucken." Dies solle nun in eine App umgewandelt und dadurch deutlich leichter nutzbar werden.
Ein refugeetauglicher Stadtplan
Eine neue App in zwei Tagen zu entwickeln, sei in manchen Fällen durchaus möglich, sagte Domscheit-Berg. "Das hängt davon ab, wie komplex eine App ist. Eine App, die garantiert fertig entwickelt werden wird, ist zum Beispiel ein kleiner Baukasten, um einen refugeetauglichen Stadtplan zu entwickeln."
Potenziellen Helfern empfiehlt sie einen Blick auf die Webseite refugeehackathon.de. Die Veranstaltung an diesem Wochenende sei zwar schon überlaufen. Für künftige Projekte könne die Initiative aber weitere Unterstützung gebrauchen.