Regisseur, Schauspieler und Entertainer
Richtig bekannt wurde der Regisseur, Schauspieler und Entertainer Roberto Benigni in Deutschland nur durch den Erfolg seiner beiden Filme "Down by Law" und "Das Leben ist schön" in den USA. Nun kommt mit "Der Tiger und der Schnee" der achte Film Benignis, bei dem er auch Regie führte, in die deutschen Kinos.
Er ist wirklich so, wie man ihn sich vorstellt. Ausgesprochen freundlich, herzlich und überbordend, so dass man sich fragt, ob Roberto Benigni jemals auch einfach nur ruhig dasitzen kann. Auch mit 53 Jahren ist er immer noch der große Junge und so war seine Rolle als "Pinocchio" vor vier Jahren nicht etwa eine krasse Fehlbesetzung wie viele meinten, sondern nur ein kulturelles Missverständnis. In Italien wurde Benignis Pinocchio ein Riesenerfolg, im Rest der Welt ein großer Flop. Zu Benignis Vorbildern zählt Charlie Chaplin, der am Ende seiner Karriere dann auch ernste Rollen verkörperte. Muss Benigni immer den Clown und naiv, sympathischen Chaoten mimen, oder würde er gern auch wieder ernsthaft sein?
Roberto Benigni: "Warum nicht? Wenn man mich darum bittet, eine Rolle zu spielen, dann sind auch Figuren wie Hamlet mit dabei oder etwas sehr Tragisches, aber auch Rollen wie bei Beckett. Warum also nicht einmal wieder so etwas verkörpern? Aber ich habe das ja schon gespielt bei Fellini in "Die Stimme des Mondes". Da war ich ja sehr ruhig, wie auch bei Jim Jarmusch. Nachdem ich schreie: 'I scream, you scream, we scream for Ice scream', sage ich danach kaum noch etwas, vielleicht jede halbe Stunde ein Wort. Ich bin Schauspieler und wenn mir jemand wieder eine sehr gute ernste Rolle anbietet, dann würde ich gern wieder etwas Ruhiges spielen."
In seinem neuen Film "Der Tiger und der Schnee" verkörpert Benigni Attilio einen Professor für Poesie, der seinen Teenager-Töchtern noch wild gestikulierend Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Mit einer jüngeren Kollegen hat er eine Affäre, träumt aber jede Nacht von Vittoria, seiner Traumfrau, die jede Nacht als Braut sein Unterbewusstsein beflügelt und real so unerreichbar erscheint.
Gespielt wird sie von Benignis Ehefrau Nicoletta Braschi. Vittoria ist Lektorin und arbeitet mit dem irakischen Poeten Fuad den Jean Reno verkörpert an dessen neuem Buch. Als sie in Bagdad am ersten Tag des zweiten Irak-Krieges verletzt wird und im Koma liegt, schmuggelt sich der verliebte Professor durch alle Fronten und darf endlich seiner Angebeteten ganz nah sein. Muss sich Benigni eigentlich in jedem Film in seine Ehefrau verlieben?
Roberto Benigni: "Sie ist meine Produzentin. Nun ist es schwierig, sich in eine Produzentin zu verlieben. Aber sie ist ja im Film nicht meine Frau, sondern eine Protagonistin. Wir sind beide Schauspieler und es ist so wunderbar, sich immer wieder zu verlieben, wenn wir zusammen in einem Film spielen. Ich bin auch sehr stolz auf sie, weil sie eine gute Darstellerin ist. Wir sind ja auch seit 25 Jahren zusammen und haben alles gemeinsam gemacht, viele Filme. Wir sind wie in einem Comic: Micky Maus und Mini Maus. Das ist ja sehr selten. Wann passiert das schon? Aber wenn mir eine Geschichte einfällt, dann denke ich an Sie."
Anders als noch in "Das Leben ist schön" schafft Benigni diesmal nicht so gekonnt die Balance zwischen Klamauk, Wortwitz, Timing und Tragödie. "Der Tiger und der Schnee" ist eine Nummernrevue. Ab und zu gelingen ihm als Darsteller immerhin wirklich lustige Szenen. So wenn er zunächst per Kamel versucht, Bagdad wieder zu verlassen und dann mit Medikamenten am ganzen Körper bewaffnet auf einem wackeligen Moped zurückkehrt und eine paranoide amerikanische Patrouille, die ihn für einen Selbstmordattentäter hält, in den Wahnsinn treibt. Wollte Benigni nun eine Liebesgeschichte, einen Antikriegsfilm, oder ein Märchen drehen?
Roberto Benigni: "Der Film ist alle drei Sachen auf einmal: ein Liebesfilm, ein Film gegen den Krieg und ein Märchen. Der Film hat die Struktur eines Märchens und der Protagonist muss erst einmal Liebesprüfungen bestehen. Er möchte ja seine Angebetete für sich gewinnen und geht für sie in die Hölle. Das ist so wie bei "Die Schöne und das Biest". Die Struktur einer Tragödie ist übrigens nicht anders. Das war schon in den klassischen Sagen von Homer so. Schon in der Antike wurde eine Liebesgeschichte benutzt, um eine Tragödie zu erzählen."
"It's a sad and beautiful world" radebrechte Roberto Benigni einst in Jim Jarmusch's "Down by Law" in wundervollem schlechten Englisch, das zu seinem Markenzeichen wurde. Benigni, der im Interview abwechselt zwischen rasant schnellem Italienisch, dass von einer genialen Dolmetscherin übersetzt wird und seinem markanten Italo-Englisch wünscht man einfach mal eine ganz andere Rolle. Fast wortkarg wird der entschiedene Berlusconi Gegner übrigens, wenn es um die Wahlen geht. "Da bin ich Optimist" sagt er und flüstert fast, "sie wissen, wie ich das meine".
Roberto Benigni: "Warum nicht? Wenn man mich darum bittet, eine Rolle zu spielen, dann sind auch Figuren wie Hamlet mit dabei oder etwas sehr Tragisches, aber auch Rollen wie bei Beckett. Warum also nicht einmal wieder so etwas verkörpern? Aber ich habe das ja schon gespielt bei Fellini in "Die Stimme des Mondes". Da war ich ja sehr ruhig, wie auch bei Jim Jarmusch. Nachdem ich schreie: 'I scream, you scream, we scream for Ice scream', sage ich danach kaum noch etwas, vielleicht jede halbe Stunde ein Wort. Ich bin Schauspieler und wenn mir jemand wieder eine sehr gute ernste Rolle anbietet, dann würde ich gern wieder etwas Ruhiges spielen."
In seinem neuen Film "Der Tiger und der Schnee" verkörpert Benigni Attilio einen Professor für Poesie, der seinen Teenager-Töchtern noch wild gestikulierend Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Mit einer jüngeren Kollegen hat er eine Affäre, träumt aber jede Nacht von Vittoria, seiner Traumfrau, die jede Nacht als Braut sein Unterbewusstsein beflügelt und real so unerreichbar erscheint.
Gespielt wird sie von Benignis Ehefrau Nicoletta Braschi. Vittoria ist Lektorin und arbeitet mit dem irakischen Poeten Fuad den Jean Reno verkörpert an dessen neuem Buch. Als sie in Bagdad am ersten Tag des zweiten Irak-Krieges verletzt wird und im Koma liegt, schmuggelt sich der verliebte Professor durch alle Fronten und darf endlich seiner Angebeteten ganz nah sein. Muss sich Benigni eigentlich in jedem Film in seine Ehefrau verlieben?
Roberto Benigni: "Sie ist meine Produzentin. Nun ist es schwierig, sich in eine Produzentin zu verlieben. Aber sie ist ja im Film nicht meine Frau, sondern eine Protagonistin. Wir sind beide Schauspieler und es ist so wunderbar, sich immer wieder zu verlieben, wenn wir zusammen in einem Film spielen. Ich bin auch sehr stolz auf sie, weil sie eine gute Darstellerin ist. Wir sind ja auch seit 25 Jahren zusammen und haben alles gemeinsam gemacht, viele Filme. Wir sind wie in einem Comic: Micky Maus und Mini Maus. Das ist ja sehr selten. Wann passiert das schon? Aber wenn mir eine Geschichte einfällt, dann denke ich an Sie."
Anders als noch in "Das Leben ist schön" schafft Benigni diesmal nicht so gekonnt die Balance zwischen Klamauk, Wortwitz, Timing und Tragödie. "Der Tiger und der Schnee" ist eine Nummernrevue. Ab und zu gelingen ihm als Darsteller immerhin wirklich lustige Szenen. So wenn er zunächst per Kamel versucht, Bagdad wieder zu verlassen und dann mit Medikamenten am ganzen Körper bewaffnet auf einem wackeligen Moped zurückkehrt und eine paranoide amerikanische Patrouille, die ihn für einen Selbstmordattentäter hält, in den Wahnsinn treibt. Wollte Benigni nun eine Liebesgeschichte, einen Antikriegsfilm, oder ein Märchen drehen?
Roberto Benigni: "Der Film ist alle drei Sachen auf einmal: ein Liebesfilm, ein Film gegen den Krieg und ein Märchen. Der Film hat die Struktur eines Märchens und der Protagonist muss erst einmal Liebesprüfungen bestehen. Er möchte ja seine Angebetete für sich gewinnen und geht für sie in die Hölle. Das ist so wie bei "Die Schöne und das Biest". Die Struktur einer Tragödie ist übrigens nicht anders. Das war schon in den klassischen Sagen von Homer so. Schon in der Antike wurde eine Liebesgeschichte benutzt, um eine Tragödie zu erzählen."
"It's a sad and beautiful world" radebrechte Roberto Benigni einst in Jim Jarmusch's "Down by Law" in wundervollem schlechten Englisch, das zu seinem Markenzeichen wurde. Benigni, der im Interview abwechselt zwischen rasant schnellem Italienisch, dass von einer genialen Dolmetscherin übersetzt wird und seinem markanten Italo-Englisch wünscht man einfach mal eine ganz andere Rolle. Fast wortkarg wird der entschiedene Berlusconi Gegner übrigens, wenn es um die Wahlen geht. "Da bin ich Optimist" sagt er und flüstert fast, "sie wissen, wie ich das meine".