Regisseur Stephan Lamby zu SPD-Wahl

"Die Jusos haben der alten Führung einen Denkzettel verpasst"

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Kevin Kühnert (SPD), Bundesvorsitzender der Jusos, spricht auf dem Bundeskongress der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, zu den Mitgliedern.
Kevin Kühnert, Vorsitzender der Jusos, gilt als einer der einflussreichsten Gegner der Großen Koalition. © picture alliance/ dpa/ Gregor Fischer
Moderation: Nicole Dittmer |
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Das Ergebnis der SPD-Führungswahl offenbart einen Generationenkonflikt. Davon ist Regisseur Stephan Lamby überzeugt. Generell hätten Politiker vieler Parteien den Anschluss an den Nachwuchs verloren.
Der Mitgliederentscheid für Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als künftiges Führungsduo sorgte bei vielen für Überraschung. Für Regisseur Stephan Lamby ist klar: Das Votum zeigt unter anderem einen Generationenkonflikt. Sein Film "Die Notregierung – Ungeliebte Koalition" über die Zusammenarbeit von Union und SPD ist heute Abend in der ARD zu sehen.
Schon nach der Europawahl habe die SPD als eine alte Partei dagestanden, sagt Lamby. Jüngere Menschen – dazu gehörten auch 40-50-Jährige – hätten mehrheitlich die Grünen gewählt. Beim Mitgliederentscheid das gleiche Bild: "Jetzt haben die Jusos dieser alten Führung einen Denkzettel verpasst."
Norbert-Walter Borjans (SPD, l) geht nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung zum SPD-Vorsitz im Willy-Brandt-Haus neben Kevin Kühnert (SPD, r), Bundesvorsitzender der Jusos, durch die SPD-Parteizentrale.
Kevin Kühnert hat Norbert-Walter Borjans beim SPD-Mitgliederentscheid unterstützt.© picture alliance/ dpa/ Kay Nietfeld
Generell gelte: "Viele Politiker der etablierten Parteien haben den Anschluss verloren." Sie wunderten sich sehr, beispielsweise über Fridays for Future oder den Erfolg des YouTubers Rezo mit seiner Kritik an der Union. "Ich glaube, denen ist gar nicht klar, welche Sprache da gesprochen wird, welche Themen jüngere Leute umtreiben."
(ske)
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