"Was man weiß, in Frage stellen"
Die Regisseurin Ana Zirner untersucht im Landestheater Niederösterreich mit "Flammende Reden, brennende Plätze“, wie Protestbewegungen entstehen und was Menschen dazu treibt, für ein besseres Leben auf die Straße zu gehen. Dafür konnte sie Gesprächspartner aus der Ukraine, Spanien, Syrien und der Türkei gewinnen.
Schon 2011, mit ihrer Diplominszenierung an der Essener Folkwang-Schule, machte sie auf sich aufmerksam. Da interviewte Ana Zirner junge Leute aus Teheran und bekam prompt Ärger mit den iranischen Behörden.
Seitdem folgt sie dem eingeschlagenen Weg konsequent: Die Tochter des Schauspielerehepaares August Zirner und Katlin Zsigmondy inszeniert dokumentarische Recherchestücke.
Jetzt hat am Landestheater Niederösterreich in St. Pölten der von ihr entwickelte Abend "Flammende Reden, brennende Plätze" Premiere, ein Experiment über die globale Gesellschaft. Zusammen mit ihrem Ensemble hat sie sich diesmal mit der Frage auseinandergesetzt, wie politische Proteste zustande kommen, was Menschen dazu treibt, für ein besseres Leben auf die Straße zu gehen.
Im Gespräch mit André Mumot berichtet Ana Zirner, dass sie hierfür Gesprächspartner aus der Ukraine, Spanien, Syrien und der Türkei gewinnen konnte. Von ihrem Publikum wünscht sie sich, dass "die festen Vorstellungen, die man von etwas hat, ein bisschen geschüttelt werden, dass man anfängt, vielleicht noch mal zu hinterfragen, was man vorher dachte". Das klinge vielleicht nach einem kleinen Ziel, so Zirner, doch es scheine ihr immer wichtiger, "gerade in Zeiten wie heute, wo wir so viel mit Vorurteilen umgehen müssen".