Das Helle und das Traurige
Erneut hat Regisseurin Caroline Link eine Autobiografie verfilmt: "Der Junge muss an die frische Luft" von Hape Kerkeling. Im Gespräch erzählt sie, wie es sich anfühlte, von Kerkeling die Verantwortung für seine Kindheitsgeschichte anvertraut zu bekommen.
Die Regisseurin Caroline Link hat immer wieder Romane verfilmt: unter anderem "Pünktchen und Anton" von Erich Kästner oder den Film, der ihr einen Oscar eingebracht hat, "Nirgendwo in Afrika" nach einem autobiographischen Roman von Stefanie Zweig.
Ihr neuer, gerade in die Kinos gekommener Film heißt: "Der Junge muss an die Frische Luft". Und auch ihm liegt eine Autobiographie zugrunde, und zwar die von Hape Kerkeling (Drehbuch: Ruth Toma).
Eine Ruhrpott-Kindheit in den 1970er Jahren
Der Film erzählt von Kerkelings Kindheit im Ruhrpott, also etwa wie er als Neunjähriger Anfang der 1970er Jahre im Umkreis seiner feierwütigen Verwandtschaft aufwächst und häufig andere zum Lachen bringt, auch seine Mutter, die – wie Hans-Peter erfahren muss - immer häufiger traurig am Fenster sitzt. Auch der Film wird - trotz sehr viel heller und heiterer Momente - traurig: Der kleine Hape muss miterleben, wie seine Mutter sich das Leben nimmt und fühlt sich schuldig.
Im Gespräch erzählt Caroline Link, warum es ihr leicht fällt, mit Kindern zu arbeiten, welche behutsamen Änderungen sie für den Film an der Vorlage vorgenommen hat und warum es ihr wichtig war, immer wieder Hape Kerkeling miteinzubeziehen. "Das war mir schon wichtig, dass das für ihn in Ordnung ist, weil er ein Mensch ist, der mit diesem Film dann auch leben können muss und ich es immer als Verantwortung empfunden habe, dass ich die Kindheits- und Lebensgeschichte von ihm sozusagen in die Hände gelegt bekommen habe", so Link.