Regisseurin will für Nazi-Vergleich Entschuldigung von polnischem Justizminister
Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland hat vom Justizminister ihres Landes eine Entschuldigung für den Vergleich ihres Spielfilms "Zielona granica" - auf deutsch "Grüne Grenze" - mit nationalsozialistischer Propaganda gefordert. Sie werde Justizminister Zbigniew Ziobro wegen Verleumdung verklagen, sollte sich dieser nicht innerhalb von sieben Tagen für seine Worte entschuldigen, so Holland. Zudem verlangte sie von ihm eine Spende von umgerechnet knapp 11.000 Euro an eine Organisation, die Holocaust-Überlebenden hilft. Ziobro hatte am Montag bei der Social-Media-Plattform X Hollands Werk mit Deutschen Propagandafilmen verglichen, die Polen als Banditen und Mörder zeigten. Da der Film jedoch erst am Dienstag bei den Filmfestspielen in Venedig seine Weltpremiere gefeiert hatte, konnte der Minister ihn gar nicht gesehen haben, erklärte Holland. Der Vergleich mit Nazi-Propaganda sei angesichts dessen beleidigend, was Polen unter der Nazi-Besatzung erlitten habe, aber auch mit Blick auf ihren eigenen Hintergrund als Enkelin von Holocaust-Überlebenden. Der Film "Grüne Grenze" zeichnet das humanitäre Desaster nach, dem Flüchtlinge und Migranten entlang der Grenze der Nato-Länder Polen und Litauen mit Belarus ausgesetzt waren.