Ziel 3: Förderung der Gleichstellung der Geschlechter
Im Grundschulbereich sind weltweit die Bildungschancen von Mädchen und Jungen weitestgehend gleich. Auf dem Arbeitsmarkt ist der Anteil der Frauen leicht gestiegen, allerdings überwiegend in prekären Verhältnissen und nach wie vor mit geringerer Bezahlung.
Die Entwicklungsregionen haben die Zielvorgabe erreicht und die Geschlechterdisparitäten in der Grund- und Sekundarstufe und im tertiären Bildungsbereich beseitigen können.
1990 kamen auf 100 Jungen in den Grundschulen nur 74 Mädchen, heute sind es 103.
Auf dem Arbeitsmarkt ist die Zahl der Frauen in Beschäftigungsverhältnissen um 6 Prozentpunkte auf 41 Prozent gestiegen.
Zwischen 1991 und 2015 ist der Anteil der Frauen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen gesunken und liegt mit 46 Prozent nur noch leicht über dem der Männer mit 44 Prozent. Bis heute verdienen Frauen hingegen noch immer 24 Prozent weniger Geld als Männer.
Barbara Fürst von der Hilfsorganisation Oxfam:
"Wir wissen, dass gerade Mädchen auf dem Land immer noch sehr benachteiligt sind, gerade wenn sie aus ärmeren Gegenden kommen. Da ist die Wahrscheinlichkeit fünfmal geringer, dass sie die Schule auch abschließen, als wenn es beispielsweise ein Junge aus der Stadt ist, der jetzt nicht so einen armen Familienhintergrund hat."
Thomas Silberhorn vom Bundesentwicklungsministerium:
"Das ist der Bereich, wo wir auch vor den schwierigsten Herausforderungen stehen. Beispielsweise, wenn wir betrachten, wie viele Mädchen und Frauen noch minderjährig verheiratet werden mit dem Ergebnis, dass Schulbildung abgebrochen wird, dass keine Chance auf berufliche Beteiligung und keine Chance auf dem Arbeitsmarkt besteht."
In puncto Ermächtigung der Frauen ist der Anteil weiblicher Parlamentsmitglieder in den untersuchten Ländern durchschnittlich um die Hälfte gestiegen. Dennoch sind nur ein Fünftel der Parlamentarier Frauen.