Reise durch das Sonnensystem

Von Gerrit Stratmann |
Die Astronomie-Software Redshift ermöglicht seit Jahren einen umfassenden und gut aufbereiteten Einblick in das Geschehen am Sternenhimmel. Die neue Version des virtuellen Planetariums verfügt über weitere Funktionen wie zum Beispiel die Steuerung eines Teleskops. Doch auch ohne ein eigenes Teleskop vermittelt die Software tiefe Einsichten in die Abläufe des kosmischen Uhrwerks.
Der Himmel ist weit und voller Sterne. Und er passt auf einen Computermonitor.

"Mit Redshift 6 können Sie die faszinierenden Vorgänge im All beobachten und steuern. Wir starten mit dem Nachthimmel und blicken auf die Sonne im Zentrum des Planetensystems. Mit Redshift 6 können Sie durch diese großen Weiten reisen."

Über 20 Millionen Sterne, Galaxien und Planeten warten in der Datenbank des virtuellen Planetariums auf einen Besuch, die alle nur einen Mausklick weit entfernt sind. Ein Joystick erlaubt es sogar, direkten Kurs auf den nächsten Himmelskörper zu nehmen, wie in einem Weltraum-Simulator.

"Kosten wir die faszinierenden Möglichkeiten von Redshift aus, und machen wir uns auf die Reise zu den Planeten unseres Sonnensystems. Wir fliegen am felsigen Merkur vorbei, den die Hitze der Sonne völlig verbrannt hat."

Vorbei an der ewig von Wolken verhangenen Venus und dem rot schimmernden Mars, geht es zum Jupiter, dem Schwergewicht unter den Planeten. Der Gasriese war 1994 Schauplatz eines himmlischen Spektakels. Der Komet Shoemaker-Levy 9 war auf Kollisionskurs mit dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Sein Einschlag wurde von der Erde aus beobachtet. Einmal an der Uhr gedreht, und wir können das Zusammentreffen der beiden Himmelskörper in der Software noch einmal erleben.

"Beim engen Vorbeiflug an Jupiter zerfällt der Komet in eine Kette von Bruchstücken und gelangt auf eine zerstörerische Bahn. Springen wir in der Zeit nach vorn, und wir rasen mit dem Kometen zum letzten Mal zurück zum Jupiter. Shoemaker-Levy 9 wird total zerstört, als seine Bruchstücke in den Jupiter stürzen."

Die vorbereiteten Führungen zeigen dem Benutzer nicht nur interessante Objekte und Ereignisse am Sternenhimmel, sondern machen auch mit der Bedienung des Programms vertraut. Kometen und Finsternisse, Sternbilder und Planeten sind dadurch für jeden schnell zu finden.

"Wir fliegen jetzt an Saturn und seinen atemberaubenden Ringen vorbei. Und schließlich kommen wir ins Reich der ewigen Eiskälte. Hier finden wir den neuerdings als Zwergplaneten eingestuften Pluto und den Mond Charon."

Pluto hat seinen Status als vollwertiger Planet erst 2006 verloren, das Programm ist also auf dem aktuellen Stand. Damit die Datenbank nicht veraltet, stellt das integrierte Internetupdate online die neusten Bahndaten zum Beispiel von Satelliten und Raumsonden zur Verfügung.

Nur sehr wenige der von Menschenhand gebauten Raumsonden haben bis heute unser Sonnensystem verlassen. Zu unvorstellbar groß sind die Abstände zwischen den Gestirnen. Mit Redshift hingegen schrumpfen die Entfernungen zusammen und es ist ein Leichtes, bis zur nächsten Sonne oder zu einem Sternhaufen wie den Hyaden zu gelangen, und von dort aus die uns vertrauten Sternbilder in völlig neuen Anordnungen zu betrachten.

"Da sind wir. Was für ein fantastischer Anblick! Der Himmel ist übersät mit Dutzenden Sternen, die heller leuchten als Sirius."

Für den Anwender hält das virtuelle Planetarium aber auch ganz irdische Neuerungen bereit. Das Wichtigste für echte Hobby-Astronomen ist zweifellos die Möglichkeit, endlich ihr Teleskop mit der Software steuern zu können. Aber auch wer nicht selbst den Himmel beobachtet, bekommt mit Redshift ein Wissensarchiv geliefert, das über viele Vorgänge im All informiert.

"Apollo 13 wurde am 11. April 1970 um... - Ulysses, eine gemeinsame Mission von ESA und NASA... - Die Raumsonde Cassini-Huygens wurde 1997 gestartet... - Mars-Express, Opportunity und Spirit auf ihrem Weg zum Mars. - Die Mission Galileo wurde 1989 gestartet und erreichte Ende 1995 schließlich den Jupiter."

Das Astronomie-Lexikon bietet eine Fülle von Fakten über Missionen, Himmelskörper, technische Fachbegriffe und Vorgänge im All. Und auch Fragen, um die sich seit jeher Spekulationen ranken und die seit langem die Fantasie der Menschen bewegen, werden von der Software gestellt.

"Neun Planeten umkreisen unseren Stern, die Sonne. 200 Milliarden Sterne in unserer Milchstraße, unzählige Milliarden von Galaxien im Universum. Kann da die Erde wirklich der einzige Planet sein, der Leben trägt?"

Ob das Leben die Ausnahme oder die Regel im Universum darstellt, kann das virtuelle Planetarium Redshift noch nicht beantworten. Die Software verspricht in erster Linie eine problemlose Orientierung am Sternenhimmel, geht allerdings vom Umfang her weit darüber hinaus. Und solange es nur wenige Plätze auf der Internationalen Raumstation gibt oder das Konto die Millionen für einen persönlichen Besuch im All einfach nicht hergeben will, sollte man die Einladung von Redshift überdenken.

"Lassen sie sich nun von Redshift 6 auf eine Entdeckungsreise mitnehmen. Tauchen Sie ein in die Geheimnisse des Kosmos."