Ist Campen nur noch etwas für Leute mit Geld?
Früher galt Campen als günstiger Urlaub. Inzwischen kann man das auch in der Luxusvariante des sogenannten Glampings haben. "Machen können, was man will", bedeutet für den Reisejournalist Michael Moll die Fortbewegung mit dem eigenen Wohnmobil.
Naturnah, flexibel und vor allem günstig! Das sind Argumente, die aus Sicht vieler für den Urlaub auf dem Campingplatz sprechen. Dabei kann Camping heute vom einfachen Zelten auf der grünen Wiese bis zum sogenannten Glamping reichen. Die Wortschöpfung setzt sich aus Glamour und Camping zusammen. Luxus-Camping-Resorts bieten hoch-komfortable Einrichtungen mit Restaurants, Supermärkten und Pool.
Nicht ohne meine Waschmaschine
Der Reisejournalist Michael Moll fährt mit seinem Wohnmobil am liebsten nach Norwegen, Irland und Schottland. Seine Erlebnisse teilt er in seinem Blog dieweltenbummler.de. "Machen können, was man will", macht für ihn den größten Reiz dieser Art der Fortbewegung aus.
Hat sich die Form des Campens verändert?
"Es gibt die einfache Variante mit einem alten VW-Bus und die moderne Variante mit einem hochausgerüsteten Wohnmobil, wo der PKW, das Motorrad und die Fahrräder noch dabei sind – und wahrscheinlich noch die eigene Waschmaschine."
Moll betreibt selbst einen Stellplatz für Wohnmobile. Als Gäste hat er auf seinem Platz den Querschnitt der Bevölkerung:
"Es ist der gutbetuchte Gast bei uns. Es gibt aber auch das junge Pärchen Anfang 20, die mit einem alten Camper auf Europa-Tournee sind. Die Bandbreite ist sehr groß."
Vom Camping zum Glamping
Die Durchschnittspreise für Wohnmobile lagen im vergangenen Jahr bei gut 71.000 Euro. Campen sei zwar immer noch etwas für Jedermann, sagt Moll, inzwischen aber auch etwas für Leute mit Geld geworden:
"Das betrifft nicht nur die Wohnmobile, sondern auch die Stellplätze, die in den Bereich Glamping abdriften."
Am Schluss verrät Moll noch etwas über die Animosität von Reisemobilisten und Wohnwagencampern:
"Wohnmobilfahrer haben sich früher per Handzeichen gegrüßt. Man hat aber dabei nie die Wohnwagenfahrer gegrüßt. Man sieht sich nicht als gleich an."
Wir sprachen mit Michael Moll anlässlich der Messe Caravan-Salons in Düsseldorf.
(cosa)