Eine Sportregion in Coronazeiten
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Der Golfplatz von Reit im Winkl wirbt mit einer Spezialität: Hier findet sich der europaweit einzige Parcours, der über Landesgrenzen führt. In Coronazeiten wird dieses Stück internationaler Freundschaft im Namen des Sports zum Problem.
Mit Reit im Winkl verbindet man normalerweise internationalen Skisport. Skirennläuferin Rosi Mittermaier, 1976 Olympiasiegerin in der Abfahrt und im Slalom, kommt aus diesem im oberbayerischen Landkreis Traunstein gelegenen Ort nahe der Grenze zu Österreich.
Doch auch Golfspieler kommen hier auf ihre Kosten. Hier liegt der einzige grenzübergreifende Golfplatz in Europa: Der Parcours führt von Deutschland nach Österreich und wieder zurück. Der Golfclub - Rosi Mittermaiers Schwester Evi ist übrigens die Präsidentin - wirbt mit "grenzenloser Wellness". Die EU macht's möglich.
Die Grenze ist wieder da
Das heißt: normalerweise. Doch normal ist in Coronazeiten nur noch wenig. Wegen der Coronamaßnahmen ist der binationale Golfplatz nun geteilt. Zwischen dem fünften und sechsten Loch ist nun eine rotweiß markierte Abgrenzung, um die herum sich mitunter wahre Eiertänze beobachten lassen. "Da kann man nur mit dem Kopf schütteln", sagt Martin Scholtys, Manager des Golfclubs Reit im Winkl-Kössen.
Grenzenloses Golfspiel: Das Sportglück könnte so schön sein.© Deutschlandradio / Heinz Schindler
Sportreporter Heinz Schindler ist für Deutschlandfunk Kultur nach Reit im Winkl gereist, um diesen ganz besonderen Grenzfall jüngerer europäischer Geschichte genauer unter die Lupe anzunehmen.
Aber auch die Skisportfreunde kommen in diesem Podcast über Reit im Winkl nicht zu kurz. Denn trotz Corona bereitet sich die 2.400 Einwohner-Gemeinde auf die Wintersportsaison und Touristen aus ganz Deutschland vor. Um das reichhaltige Sport-Angebot unter den aktuellen Bedingungen zu gewährleisten, werde Reit im Winkl Wanderwege und Loipen verbreitern, so Florian Weindl, Leiter der Touristen-Information.
