Rente statt Rembrandt?

Von Kerstin Zilm · 30.10.2013
Die einstige Autometropole Detroit ist bankrott und überlegt nun, seine Kunstwerke zu verkaufen. Damit soll wieder Geld in die leeren Kassen kommen. Für Peter Richter, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, wäre das der falsche Schritt. Viele Einwohner Detroits seien auch dieser Meinung.
Die einstige Autometropole, Stadt des legendären "Motown"-Labels und später der Techno-Musik ist pleite. Detroit ist seit dem Sommer die am höchsten verschuldete Stadt der USA. Nur zwei Zahlen, die eine deutliche Sprache sprechen: In den letzten 60 Jahren hat Detroit über 60 Prozent seiner Bewohner verloren. 35 Prozent des Stadtgebiets sind in der Zwischenzeit unbewohnt. Jetzt will die Stadt raus aus der Schuldenfalle, und zwar durch den Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Verkauf ihrer Kunstschätze, die bisher im "Detroit Institute of Arts", dem DIA, zu bewundern sind.

Peter Richter, USA-Kulturkorrespondent der Süddeutschen Zeitung, sieht den Vorschlag kritisch. "Wenn es einen Nucleus gibt, an dem die Stadt sich wieder aufrichten kann, ist es dieses Museum." Die Frage, ob sich die Stadt ein Museum leisten kann, wenn viele Einwohner kaum genug Essen haben, sei falsch. Für viele sei das Museum ein Lichtblick.

Das Interview steht bis zum 28. Februar 2014 zum Nachhören in unserem Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Audio-on-Demand-Angebot.