Reporter ohne Grenzen fordern mehr internationalen Druck auf Sri Lanka

Nach dem Mord an dem srilankischen Journalisten Lasantha Wickrematunge hat die deutsche Sektion von "Reporter ohne Grenzen" gefordert, die Journalisten in Sri Lanka mehr zu unterstützen. Elke Schäfter, Geschäftsführerin der deutschen Sektion von "Reporter ohne Grenzen", sagte, die Situation in dem Land habe sich für Medienvertreter weiter verschlechtert.
Unabhängige Journalisten müssten "mit Schikanen, mit Entführungen, mit gewalttätigen Übergriffen rechnen". Auch Redaktionsgebäude würden überfallen, angezündet und zerstört. In Sri Lanka herrsche mittlerweile ein Klima der Angst, die Selbstzensur sei unter Journalisten weit verbreitet.

Die Gewalt werde von allen am Bürgerkrieg beteiligten Parteien ausgeübt, sagte Schäfter. Für die Regierung wie die tamilischen Rebellen seien die Medien entweder "Feind oder Freund". Die Regierung stelle Journalisten inzwischen unter Terrorismus-Verdacht, verhafte sie und halte sie unter diesem Vorwurf gefangen. Regierungsvertreter attackierten Journalisten auch öffentlich verbal und trügen so zu dem gewalttätigen Klima bei. So habe der Präsident des Landes den jetzt ermordeten Lasantha Wickrematunge noch im Oktober vergangenen Jahres als einen "terroristischen Journalisten" bezeichnet, sagte sie.

Schäfter forderte vor diesem Hintergrund, den internationalen Druck deutlich zu erhöhen. "Die Öffentlichkeit darf einfach nicht nachlassen, auch der Sonderberichterstatter der UN für freie Meinungsäußerung muss einreisen können, muss von der Regierung eingeladen werden", verlangte sie. Man könne auch noch mehr für verfolgte Journalisten tun, indem man ihnen ein Bleiberecht in einem anderen Land einräume, sagte Schäfter. Ein solches Angebot habe Lasantha Wickrematunge nicht annehmen wollen. Der Journalist hatte vor einer Woche die eigene Ermordung in seiner Zeitung angekündigt.


Das vollständige Gespräch mit Elke Schäfter können Sie bis zum 15.6.2009 als
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