Die Konzertsimulation findet am 22. August 2020 zwischen 8 und 18 Uhr in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig statt. Interessierte können sich über die Website von Restart-19 anmelden. Weitere Details finden Sie dort.
Der Flug der Aerosole
07:18 Minuten
Können Fans von Livekonzerten trotz Corona bald wieder in die Stadien und Hallen strömen? Ein Wissenschaftlerteam aus Halle sammelt bei einer Konzertsimulation mit 4000 Probandinnen und Probanden Daten, die Aufschluss geben könnten.
Der Sänger Tim Bendzko wird am 22. August 2020 in Leipzig zwar nicht wirklich "nur noch kurz die Welt retten". Aber er trägt dazu bei, herauszufinden, ob trotz Covid-19-Ansteckungsgefahr doch bald wieder Großkonzerte in Hallen und Stadien mit Tausenden Besuchern möglich sein könnten. Für Fans von Livekonzerten wäre das sicherlich gleichbedeutend mit Weltrettung.
Wissenschaftler der Hochschulmedizin der Universität Halle nutzen diesen Auftritt Bendzkos, um in dem Projekt "Restart-19" zu simulieren, was passiert, wenn 4000 Konzertbesucherinnen und -besucher eng aufeinandertreffen. Jede Probandin, jeder Proband bekommt einen Tracer umgehängt, der alle paar Sekunden so gut wie alles misst: Wie oft und wie eng die Person Kontakt zu anderen Personen während des Konzerts hat und wo. Und natürlich wird auch das Aerosolaufkommen analysiert.
Wissenschaftler der Hochschulmedizin der Universität Halle nutzen diesen Auftritt Bendzkos, um in dem Projekt "Restart-19" zu simulieren, was passiert, wenn 4000 Konzertbesucherinnen und -besucher eng aufeinandertreffen. Jede Probandin, jeder Proband bekommt einen Tracer umgehängt, der alle paar Sekunden so gut wie alles misst: Wie oft und wie eng die Person Kontakt zu anderen Personen während des Konzerts hat und wo. Und natürlich wird auch das Aerosolaufkommen analysiert.
Eine gewaltige Datenmenge
Verschiedene Szenarien werden für die Studie durchgespielt, darunter auch eines ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen, wie vor der Pandemie. Studienleiter Stefan Moritz räumt ein, dass das ein gewaltiges Unterfangen wird – mit einer ebenso gewaltigen Datenmenge. Mindestens vier bis sechs Wochen wird das Team von "Restart-19" benötigen, um alles auszuwerten. Wenn es glatt laufe, sei im Oktober mit Ergebnissen zu rechnen, aus denen dann Schlüsse gezogen werden könnten.
Moritz geht davon aus, dass der Nutzen dieses aufwendigen Experiments groß sein könnte: "Wir orientieren uns an der Veranstaltungsart: Eine Konzertveranstaltung, zum Beispiel, läuft ja immer ähnlich ab. Sie haben einen Einlassbereich, Sie haben einen Zeitpunkt, wo die Zuschauer auf der Bühne sitzen, Sie haben ein Catering in den Pausenszenarien. Und das läuft ja eigentlich immer ähnlich ab. Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse natürlich nicht Eins zu Eins auf jede andere Halle zu übertragen sind – aber dass die Situationen natürlich grundsätzlich schon verallgemeinerbar sind."
Nun würden aber noch Probandinnen und Probanden gesucht: zwischen 18 und 50 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen und zum Zeitpunkt des Konzerts gesund.
(mkn)