Retter der Juden
Berühmt wurde Oskar Schindler erst zwei Jahrzehnte nach seinem Tod, als Hollywood-Regisseur Steven Spielberg "Schindlers Liste" verfilmte. Als Unternehmer beschäftigte Schindler in seiner Fabrik in der Nähe von Krakau während des Zweiten Weltkriegs 1300 Juden, die er so vor der Deportation bewahrte.
"Wer die sadistische Art der Verfolgung dieser Menschengruppe in Polen miterlebt hat, der musste statt eines Herzens einen Stein haben in sich, wenn er da nicht Mitleid empfunden hat und eine Aufgabe gefühlt hat zu helfen","
erinnerte sich Oskar Schindler in den 60er Jahren an seine Beweggründe, während des Zweiten Weltkriegs Juden vor der Ermordung in den Vernichtungslagern zu bewahren. Von den wenigen Deutschen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft den Mut aufbrachten, sich für Verfolgte einzusetzen, ist sein Engagement einzigartig. Oskar Schindler wurde am 28. April 1908 in Zwittau im heutigen Tschechien geboren.
""Ich hatte in meiner frühesten Jugend 14 jüdische Mitschüler. Die Kinder meines Nachbarn Dr. Rabbiner Felix Kanter und seine zwei Buben haben mit mir Fußball gespielt. Und plötzlich kam der Herr Hitler, und man durfte den Juden nicht mehr die Hand geben."
Nach der Schulzeit machte Oskar Schindler eine Ausbildung zum Ingenieur in der Landmaschinenfabrik des Vaters. Nachdem das Werk schließen musste, arbeitete er in den 30er Jahren als Agent für die deutsche Abwehr, bis er enttarnt und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Die Besetzung der so genannten "Rest-Tschechei" durch die Nationalsozialisten im März 1939 rettete ihm das Leben. Kurz zuvor war er in die NSDAP eingetreten.
Mit dem Überfall Polens zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ging Oskar Schindler, der das ausschweifende Leben und die Frauen liebte, nach Krakau und übernahm dort eine jüdische Firma. Unter seiner Regie wurde der kleine Betrieb, der Küchengeräte für die Wehrmacht herstellte, zu einer florierenden Fabrik. Neben Polen beschäftigte er auch Juden aus dem Krakauer Ghetto.
Als Schindler die Gewaltexzesse der SS beobachtete, wandelte er sich vom Kriegsgewinnler zum fürsorglichen Beschützer seiner jüdischen Arbeiter. Einer von ihnen war Leopold Pfefferberg. Er emigrierte nach 1945 in die USA.
"Er war und er ist ein Mensch, ein guter Mensch. Er hat sein eigenes Geld ausgegeben, um uns Brot zu geben, Medizin gekauft. Wir haben kein Geld gehabt, ich habe gar nichts gehabt."
Da die Fabrik als "kriegswichtiger" Betrieb eingestuft wurde, erhielt Oskar Schindler nicht nur lukrative Aufträge, er konnte auch weitere jüdische Zwangsarbeiter anfordern. Um seine Beschäftigten auf dem Werksgelände in einem eigenen Lager unterzubringen, bestach er Militär- und Parteivertreter und riskierte dabei sein Leben.
"Mit einer gewissen Vorsicht ist es natürlich möglich gewesen, sich im Einzelnen mit dem Einzelnen zu einigen. Man musste das Risiko eingehen, dass sich in hundert Situationen ergibt: bei einer Flasche Schnaps, den Menschen überhaupt kennenlernen, wie weit er belastbar ist mit Dingen, die nicht dem Gesetz, dem augenblicklichen, entsprachen."
Als Ende 1944 die Rote Armee näherrückte, gelang es Oskar Schindler, die Fabrik nach Brünnlitz ins Sudentenland zu verlagern und alle jüdischen Arbeiter mitzunehmen.
"Herr Schindler hat mein Leben gerettet, er hat auch meiner Frau das Leben gerettet, er hat 1300 Menschen gerettet."
Die jüdischen Arbeiter verdankten ihr Leben aber nicht allein Oskar Schindler. Seine Ehefrau Emilie hatte ihren Mann tatkräftig unterstützt. Der mittellose Unternehmer versuchte nach dem Krieg in Bayern einen Neuanfang, doch angesichts wirtschaftlicher Fehlschläge wanderte das Ehepaar 1949 nach Argentinien aus, war aber auch dort nicht erfolgreich.
1957 kehrte Oskar Schindler allein in die Bundesrepublik zurück. Als die in Israel lebenden "Schindler-Juden" von seinen Problemen erfuhren, luden sie ihn zu regelmäßigen Besuchen ein und unterstützten ihn finanziell. 1967 ehrte ihn die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem als "Gerechten unter den Völkern".
"Ich konnte mit der Million Dollar in der Schweiz sitzen und hätte gesagt: Bedauern, meine Juden sind in Auschwitz umgekommen. Aber was ist schon das Leben, und was ist schon die Million Dollar, wenn man 1.300 Menschen hat, die einem fünf Jahre vertraut haben? Und ich habe fünf Jahre nicht einen Menschen eines unnatürlichen Todes verloren."
Oskar Schindler starb am 9. Oktober 1974 in Hildesheim. Auf eigenen Wunsch fand er seine letzte Ruhestätte in Jerusalem. Erst zwei Jahrzehnte später wurde seine Geschichte durch den Film "Schindlers Liste" des Hollywoodregisseurs Steven Spielberg weltweit bekannt.
erinnerte sich Oskar Schindler in den 60er Jahren an seine Beweggründe, während des Zweiten Weltkriegs Juden vor der Ermordung in den Vernichtungslagern zu bewahren. Von den wenigen Deutschen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft den Mut aufbrachten, sich für Verfolgte einzusetzen, ist sein Engagement einzigartig. Oskar Schindler wurde am 28. April 1908 in Zwittau im heutigen Tschechien geboren.
""Ich hatte in meiner frühesten Jugend 14 jüdische Mitschüler. Die Kinder meines Nachbarn Dr. Rabbiner Felix Kanter und seine zwei Buben haben mit mir Fußball gespielt. Und plötzlich kam der Herr Hitler, und man durfte den Juden nicht mehr die Hand geben."
Nach der Schulzeit machte Oskar Schindler eine Ausbildung zum Ingenieur in der Landmaschinenfabrik des Vaters. Nachdem das Werk schließen musste, arbeitete er in den 30er Jahren als Agent für die deutsche Abwehr, bis er enttarnt und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Die Besetzung der so genannten "Rest-Tschechei" durch die Nationalsozialisten im März 1939 rettete ihm das Leben. Kurz zuvor war er in die NSDAP eingetreten.
Mit dem Überfall Polens zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ging Oskar Schindler, der das ausschweifende Leben und die Frauen liebte, nach Krakau und übernahm dort eine jüdische Firma. Unter seiner Regie wurde der kleine Betrieb, der Küchengeräte für die Wehrmacht herstellte, zu einer florierenden Fabrik. Neben Polen beschäftigte er auch Juden aus dem Krakauer Ghetto.
Als Schindler die Gewaltexzesse der SS beobachtete, wandelte er sich vom Kriegsgewinnler zum fürsorglichen Beschützer seiner jüdischen Arbeiter. Einer von ihnen war Leopold Pfefferberg. Er emigrierte nach 1945 in die USA.
"Er war und er ist ein Mensch, ein guter Mensch. Er hat sein eigenes Geld ausgegeben, um uns Brot zu geben, Medizin gekauft. Wir haben kein Geld gehabt, ich habe gar nichts gehabt."
Da die Fabrik als "kriegswichtiger" Betrieb eingestuft wurde, erhielt Oskar Schindler nicht nur lukrative Aufträge, er konnte auch weitere jüdische Zwangsarbeiter anfordern. Um seine Beschäftigten auf dem Werksgelände in einem eigenen Lager unterzubringen, bestach er Militär- und Parteivertreter und riskierte dabei sein Leben.
"Mit einer gewissen Vorsicht ist es natürlich möglich gewesen, sich im Einzelnen mit dem Einzelnen zu einigen. Man musste das Risiko eingehen, dass sich in hundert Situationen ergibt: bei einer Flasche Schnaps, den Menschen überhaupt kennenlernen, wie weit er belastbar ist mit Dingen, die nicht dem Gesetz, dem augenblicklichen, entsprachen."
Als Ende 1944 die Rote Armee näherrückte, gelang es Oskar Schindler, die Fabrik nach Brünnlitz ins Sudentenland zu verlagern und alle jüdischen Arbeiter mitzunehmen.
"Herr Schindler hat mein Leben gerettet, er hat auch meiner Frau das Leben gerettet, er hat 1300 Menschen gerettet."
Die jüdischen Arbeiter verdankten ihr Leben aber nicht allein Oskar Schindler. Seine Ehefrau Emilie hatte ihren Mann tatkräftig unterstützt. Der mittellose Unternehmer versuchte nach dem Krieg in Bayern einen Neuanfang, doch angesichts wirtschaftlicher Fehlschläge wanderte das Ehepaar 1949 nach Argentinien aus, war aber auch dort nicht erfolgreich.
1957 kehrte Oskar Schindler allein in die Bundesrepublik zurück. Als die in Israel lebenden "Schindler-Juden" von seinen Problemen erfuhren, luden sie ihn zu regelmäßigen Besuchen ein und unterstützten ihn finanziell. 1967 ehrte ihn die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem als "Gerechten unter den Völkern".
"Ich konnte mit der Million Dollar in der Schweiz sitzen und hätte gesagt: Bedauern, meine Juden sind in Auschwitz umgekommen. Aber was ist schon das Leben, und was ist schon die Million Dollar, wenn man 1.300 Menschen hat, die einem fünf Jahre vertraut haben? Und ich habe fünf Jahre nicht einen Menschen eines unnatürlichen Todes verloren."
Oskar Schindler starb am 9. Oktober 1974 in Hildesheim. Auf eigenen Wunsch fand er seine letzte Ruhestätte in Jerusalem. Erst zwei Jahrzehnte später wurde seine Geschichte durch den Film "Schindlers Liste" des Hollywoodregisseurs Steven Spielberg weltweit bekannt.