"Der Ring des Nibelungen"
Das Gold verführt. Es birgt Macht, die Neid und Gier auf den Plan rufen sowie Mord und Totschlag. © Deutschlandradio / Waltraud Rieken
Das Rheingold
"Der Ring des Nibelungen" füllt vier Abende. In Dresden entschied sich Dirigent Marek Janowski für vollen Fokus auf die Musik mit einer konzertanten Aufführung. Im ersten Teil werden Nixen und Zwerge bestohlen. Der Ringkampf zwischen Macht und Liebe beginnt.
Es ist eine alte und ewige Geschichte, die uns Richard Wagner über viele Stunden erzählt, der "Ring" ist sein Lebenswerk: Mit diesem "Kunstwerk der Zukunft" war er über ein Vierteljahrhundert beschäftigt.
Verlockung und Diebstahl
Man tritt schon mit den Anfangstakten des "Rheingold" in unglaubliche Tiefen. Ein einziger Ton, der sich mehr und mehr für diesen "Vorabend zum Bühnenfestspiel" entfaltet. Die Rheintöchter werden vom Zwerg Alberich bestohlen, nachdem sie ihn abgewiesen haben. Aus dem Rheingold schmiedet er einen Ring, der ihm große Macht verleiht.
Göttervater Wotan nimmt Alberich den Ring gewaltsam ab. Er versäumt es, den Ring den klagenden Rheintöchtern zurückzugeben. Und damit beginnt ein Kampf um Macht, der uns drei weitere Opernabende lang in Atem halten wird. Es werden Leitmotive entwickelt, die uns über viele Stunden begleiten, die Ordnung schaffen und für Handlungen und Personen stehen, für Gefühle und Lösungen. Es sind musikalische Zellen, die miteinander verstrickt und verwoben werden.
Wagner-Experte Marek Janowski am Pult
Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin hat Marek Janowski zehn Wagner-Opern aufgenommen, darunter natürlich auch "Der Ring des Nibelungen". Für ihn ist klar: "Das Orchester ist der Hauptakteur der ganzen Veranstaltung!", schließlich führt es mit den Leitmotiven, die Wagner erfunden hat, durch diese große Erzählung. In der Saison 2022/23 geht Janowski dieses große Werk mit der Dresdner Philharmonie an, seit 2019 ist er der Chefdirigent des Orchesters.
Aufzeichnung vom 30.09.2022 im Kulturpalast Dresden
Richard Wagner
"Das Rheingold", Vorabend zum Bühnenfestspiel "Der Ring des Nibelungen"
Wotan - Egils Silins, Bassbariton
Donner - Markus Eiche, Bariton
Froh - Bernhard Berchtold, Tenor
Loge - Christian Elsner, Tenor
Alberich - Jochen Schmeckenbecher, Bariton
Fafner - Rúni Brattaberg, Bass
Fricka - Marina Prudenskaya, Mezzosopran
Freia - Regine Hangler, Sopran
Erda - Wiebke Lehmkuhl, Alt
Woglinde - Christina Landshamer, Sopran
Wellgunde - Roxana Constantinescu, Mezzosopran
Floßhilde - Christel Loetzsch, Mezzosopran
Mime - Jörg Schneider, Tenor
Fasolt - Tareq Nazmi, Bass
Dresdner Philharmonie
Leitung: Marek Janowski
In unserer Radio-Präsentation erleben Sie den Dirigenten Marek Janowski im Gespräch mit Stefan Lang und Frauke Roth, Intendantin des Dresdner Kulturpalastes.