"Cumhuriyet" und Weißhelme bekommen Alternativen Nobelpreis
Die türkische Zeitung "Cumhuriyet" ist mit einem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Einen weiteren Preis bekam die Organisation "Weißhelme" für ihr Engagement bei der Rettung von Zivilisten im syrischen Bürgerkrieg.
Mit dem Alternativen Nobelpreis werden alljährlich Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die sich für Menschenrechte und Meinungsfreiheit einsetzen. Insofern ist die Auszeichnung für "Cumhuriyet" folgerichtig, denn die Zeitung steht für kritischen Journalismus in der Türkei. Doch dort steht sie unter Beschuss: Regierung und Justiz werfen ihr vor, "Terror-Organisationen zu unterstützen" und Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Dem Chefredakteur von Cumhuriyet, Can Dündar, droht eine lebenslange Freiheitsstrafe, weil er eine Story über geheime Waffenlieferungen veröffentlicht hatte.
Im Deutschlandradio Kultur hatte Dündar erklärt, der Druck auf die Medien sei hoch, die Stimmung in der Türkei eher bedrückt: "Es liegt eine schwere Wolke der Angst über dem Land."
Weißhelme in Syrien ausgezeichnet
Die sogenannten "Weißhelme" aus Syrien sind weitere Preisträger in diesem Jahr. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Freiwilligen in Syrien, die Verletzten im syrischen Bürgerkrieg helfen. Insgesamt 60.000 Menschen sollen sie schon gerettet haben.
Außerdem wurden die ägyptische Feministin Mozn Hassan und die russische Menschenrechtsaktivistin Swetlana Gannuschkina geehrt. Die vier Preisträger teilen sich das Preisgeld von drei Millionen schwedischen Kronen (rund 313.000 Euro).
Der Alternative Nobelpreis wird seit 1980 von der Right Livelihood Stiftung vergeben. Sie will damit Menschen und Organisationen ehren, "die visionäre und beispielhafte Lösungen für die Ursachen der globalen Probleme entwickeln und erfolgreich umsetzen".
(abu)