Deutsches Schauspielhaus
Welt-Klimakonferenz - ein Projekt von Rimini-Protokoll
Uraufführung am 21.11.2014
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Die Erfahrung einer nie endenden Hitze
Zuschauer werden zu Delegationsteilnehmern einer simulierten "Welt-Klimakonferenz" - das ist das neue Projekt des Künstlerkollektivs Rimini Protokoll. Aus dem komplexen Thema Klimaschutz wird eine Theatererfahrung ganz besonderer Art.
"Welt-Klimakonferenz" heißt ein Projekt des Künstlerkollektivs Rimini Protokoll, das heute Abend im Deutschen Schauspielhaus Hamburg Premiere hat. Anlass ist die Anfang Dezember stattfindende Internationale Klimakonferenz in Peru. In einer dreistündigen Performance soll ein Konferenzalltag simuliert werden.
Das Künstlerkollektiv habe Protokolle für 196 Delegationen entwickelt, beschrieb Regisseur Daniel Wetzel im Deutschlandradio Kultur das Konzept der Performance:
"Alle Zuschauer, die heute Abend kommen, werden eingeladen, die Rolle eines Landes zu übernehmen. Das sind dann maximal Vierer-Gruppen. So dass die rund 640 Leute eben die 195 Nationen und die EU auf einer Klimakonferenz modellhaft vertreten können."
Jede Delegation habe im Protokoll ihren eigenen Fahrplan und müsse sich dann auf den Weg durch unterschiedliche Arbeitsgruppen und Raumerfahrungen begeben. Man wolle allerdings keine Konferenz nachspielen. Vielmehr solle den Delegationen möglichst viel Futter für die jeweilige Verhandlungsposition und Perspektive gegeben werden:
"So dass man eine Erfahrung damit macht, die einzelne Stimme zu sein im Chor der 196."
Wie kann man im Theater eine Erfahrung machen? Das sei ein zentrales Anliegen der Arbeit von Rimini Protokoll, meinte Wetzel. In diesem Stück ginge es darum, komplexe Informationen zum Thema Klimaschutz theatralisch zu verarbeiten:
"In einer Arbeitsgruppe liegen sie auf einem Notbett. Und es gibt eine unglaubliche Batterie von Lampen, die Ihnen so richtig Hitze, Hitze, Hitze erzeugt. Und sie drehen sich auf der Drehbühne und haben die Augen geschlossen. Und eine Max-Planck-Wissenschaftlerin flüstert ihnen ein, wie heiß es bei ihnen in fünfzig Jahren sein wird."