Dmitrij Uljanow, Bass - Zar Dodon
Sergej Skorochodow, Tenor - Prinz Gwidon
Alexej Lawrow, Bariton - Prinz Afron
Alexander Winogradow, Bass - General Polkan
Olesja Petrowa, Alt - Amelfa, Aufseherin
Alexander Krawets, Tenor - Astrologe
Venera Gimadijewa, Sopran - Königin von Schemacha
Sara Blanch, Sopran - der goldene Hahn
Chor und Orchester des Teatro Real
Leitung: Ivor Bolton
Russische Oper in Spanien
Das Madrider Teatro Real begeht 2018 sein 200. Gründungsjubiläum – und zeigt sich in der Jubiläumssaison entschieden international. Rimski-Korsakows "Goldener Hahn" kann sogar mit einer weit gehend originalsprachigen Sängerriege aufwarten.
So werden unter anderem Dmitrij Uljanow als Zar Dodon, Venera Gimadijewa als dessen feindliche Verführerin und Alexander Krawets in der Rolle des zwielichtigen Astrologen zu hören sein – verbunden mit den Ensembles des Hauses unter dessen Chefdirigent Ivor Bolton. Sie dürften für eine authentische Darstellung der ziemlich bösartigen, zumindest tief skeptischen Märchenhandlung sorgen, deren Quelle sich, vermittelt über Alexander Puschkin, in einer Story des Amerikaners Washington Irving findet.
Somit geht es ziemlich globalisiert zu auf der Bühne im Herzen der spanischen Hauptstadt. Doch die Probleme, die Nikolaj Rimski-Korsakow in seiner letzten, erst postum uraufgeführten Oper abhandelt, machen ja in der Tat weder damals noch heute an Ländergrenzen halt: es geht um Opportunismus und politische Entscheidungsträgheit, die wiederum den Boden für das Aufkommen verführerischer Demagogen bereiten. Aber nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch erweist sich das Werk als weitsichtig: der (sängerisch extrem anspruchsvolle) Part des Astrologen tritt teilweise aus der Handlung heraus, um direkt mit dem Publikum zu kommunizieren.
Teatro Real, Madrid
Aufzeichnung vom 3. Juni 2017
Aufzeichnung vom 3. Juni 2017
Nikolaj Rimski-Korsakow
"Der Goldene Hahn", Oper in drei Akten auf ein Libretto von Wladimir Bjelski nach einem Märchen von Alexander Puschkin
"Der Goldene Hahn", Oper in drei Akten auf ein Libretto von Wladimir Bjelski nach einem Märchen von Alexander Puschkin