Hören Sie zur Eröffnung der Olympischen Spiele auch ein Gespräch mit unserem Redakteur Moritz Behrendt aus unserer Sendung Studio 9 vom 06.08.2016: Audio Player
Zum Auftakt Samba und ein Pfeifkonzert
Die 31. Olympischen Spiele der Neuzeit sind eröffnet: mit einem mehrstündigen Spektakel aus Feuerwerk und Samba - und Pfiffen und Buhrufen gegen Brasiliens Übergangspräsidenten Michel Temer. Das olympische Feuer entzündete Marathonläufer Vanderlei da Lima.
Mit einer mehrstündigen Feier sind in der Nacht zum Samstag in Rio de Janeiro die ersten Olympischen Spiele auf dem südamerikanischen Kontinent eröffnet worden. Die Zeremonie im ausverkauften Maracanã-Stadion begann mit einem Feuerwerk und einer Lasershow, gefolgt von Auftritten brasilianischer Musikstars wie Gilberto Gil und Caetano Veloso sowie Tausender Sambatänzer.
Höhepunkt des Spektakels war der Einzug des 207 Olympiamannschaften. Als fünfte Delegation marschierte das deutsche Team ein, angeführt von Tischtennisspieler Timo Boll, der die deutsche Fahne trug.
Besonderen Applaus bekam ein Team aus Flüchtlingen - ein Novum in der olympischen Geschichte. "Ihr habt eine Botschaft der Hoffnung für die Millionen Flüchtlinge in aller Welt. Ihr habt aus euren Häusern fliehen müssen wegen Gewalt, Hunger oder nur weil ihr anders seid", sagte IOC-Präsident Thomas Bach in seiner Ansprache während der Zeremonie. Jetzt würden sie "einen wunderbaren Beitrag zur Gesellschaft" erbringen.
Lange war gerätselt worden, wer das olympische Feuer im Stadion entzünden sollte. Im Gespräch waren Fußballlegende Pelé oder der frühere brasilianische Tennisspieler Gustavo Kuerten. Am Ende wurde es Vanderlei da Lima, der Marathonläufer, der bei den Spielen von Athen 2004 in Führung liegend von einem Fan so abgedrängt wurde, dass er keine Chance mehr auf den Olympiasieg hatte und sich am Ende mit dem dritten Platz begnügen musste.
Überschattet wurde die Eröffnungsfeier von Protesten und Buhrufen beim Auftritt des brasilianischen Interimspräsidenten Michel Temer. Brasilien steckt in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Gegen Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff läuft ein umstrittenes Amtsenthebungsverfahren. Kurz vor der Feier hatten mehrere tausend Menschen vor dem Luxushotel Copacabana Palace gegen des neun Milliarden teure Großereignis protestiert.