Robert Bosch: Industrieller mit sozialem Bewusstein
Er war ein Mann, der in keine Schublade passte: der Industrielle Robert Bosch. Mit der Gründung einer feinmechanischen Werkstatt in Stuttgart legte er 1886 den Grundstein des Weltkonzerns. Tief verwurzelt im Denken des 19. Jahrhunderts, propagierte er zugleich sozial- und arbeitspolitische Ideen, die bis heute fortschrittlich sind.
Haushaltsgeräte und Autozubehör, Solarmodule und Getriebe für Windkraftanlagen – die Robert Bosch GmbH produziert fast alles, was mit elektrischer Energie zu tun hat.
47 Milliarden Euro setzte der Konzern 2010 um, 280.000 Mitarbeiter beschäftigt er weltweit – ein Global Player, gegründet von einem Unternehmer aus der baden-württemberischen Provinz:
"Ich bin in einem kleinen Dorf bei Ulm, in Albeck, als elftes von zwölf Kindern geboren, mein Vater war Landwirt und Besitzer des Gasthauses 'Zur Krone'. ... "
... erzählte Robert Bosch im Jahre 1941 einem Radioreporter. Bosch, am 23. September 1861 geboren, wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater ermöglichte ihm den Besuch der Realschule, ein Hochschulstudium scheiterte an seinen mangelhaften Mathematikkenntnissen. Überhaupt fand der Junge wenig "Gefallen an der Schule", er war ein praktisch veranlagter Mensch.
"Als ich mich so nach gerade für einen Beruf entscheiden sollte, fragte mich mein Vater einmal, ob ich nicht Feinmechaniker werden wollte. Und ich sagte 'Ja'. So kam ich im Jahre 1876 zu dem Mechaniker und Optiker Meier in Ulm in die Lehre."
1882 besuchte Bosch die "Münchner Elektricitätsausstellung" – und war fasziniert von den Möglichkeiten dieser noch jungen Energieform: Glühlampen, Telefone, Motoren – alles ließ sich mit Strom betreiben. Und weil der 21-jährige Schwabe wissbegierig war, arbeitete und lernte er in den besten elektrotechnischen Betrieben seiner Zeit. 1886 gründete Bosch in Stuttgart eine feinmechanische Werkstatt – die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns. Die Anfänge, schrieb Bosch später, waren allerdings ein "arges Gewürge", Aufträge kamen nur schleppend herein. Das sollte sich 1887 ändern, als ein Kunde ihn bat, einen Magnetzünder für Motoren zu bauen, wie ihn die Maschinenfabrik Deutz bereits hergestellt hatte.
"Aus diesem wurde im Laufe der Jahre das, was man den Boschmagnet hieß, der für meine Firma und die gesamte Weltwirtschaft und den Verkehr, zu Land, zu Wasser und in der Luft, die zunächst ungeahnte Bedeutung erfuhr."
1898 gründete er in England eine erste Auslandsvertretung, andere europäische Länder folgten. 1906 eröffnete er eine Fabrik in den USA, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen Niederlassungen in Asien, Afrika und Australien hinzu. Je reicher er wurde, desto stärker trat aber etwas zutage, was ihn von anderen Industriellen unterschied: seine ethische Grundhaltung.
"Ich war nie dafür, meine Arbeiter durch allerlei barmherzige Wohltaten und Almosen zufriedenzustellen. Dagegen hielt ich vor allem für richtig, Arbeiter und Angestellte gut zu bezahlen und sie nicht von oben herab, sondern als gleichberechtigte Vertragspartner zu behandeln."
Robert Bosch bezahlte seine Arbeiter gut, die Fabriken waren hell und sauber, 1906 hatte er bereits den Achtstundentag eingeführt. Aber es gibt auch ein dunkles Kapitel in der Firmengeschichte. Die Robert Bosch AG zählte während der NS-Zeit zu den florierenden Rüstungsbetrieben. Die Bosch-Tochter Dreilinden Maschinenbau GmbH in Kleinmachnow etwa beschäftigte Ende 1944 rund 5000 Menschen, darunter viele Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Angefreundet mit der NS-Ideologie hatte sich Robert Bosch allerdings nie. In seinen Fabriken fanden auch jüdische Lehrlinge Unterschlupf, außerdem setzte er sich für die Deutsch-Französische Freundschaft ein.
"Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt: lieber Geld verlieren als Vertrauen."
Früh schon spendete Robert Bosch Teile seines Vermögens für gemeinnützige Zwecke. Seit 1964 bündelt die Robert-Bosch-Stiftung das soziale Vermächtnis des Firmengründers und finanziert Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Völkerverständigung, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft.
Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Robert Bosch nicht mehr: Er starb am 12. März 1942 an den Folgen einer Mittelohrentzündung.
47 Milliarden Euro setzte der Konzern 2010 um, 280.000 Mitarbeiter beschäftigt er weltweit – ein Global Player, gegründet von einem Unternehmer aus der baden-württemberischen Provinz:
"Ich bin in einem kleinen Dorf bei Ulm, in Albeck, als elftes von zwölf Kindern geboren, mein Vater war Landwirt und Besitzer des Gasthauses 'Zur Krone'. ... "
... erzählte Robert Bosch im Jahre 1941 einem Radioreporter. Bosch, am 23. September 1861 geboren, wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater ermöglichte ihm den Besuch der Realschule, ein Hochschulstudium scheiterte an seinen mangelhaften Mathematikkenntnissen. Überhaupt fand der Junge wenig "Gefallen an der Schule", er war ein praktisch veranlagter Mensch.
"Als ich mich so nach gerade für einen Beruf entscheiden sollte, fragte mich mein Vater einmal, ob ich nicht Feinmechaniker werden wollte. Und ich sagte 'Ja'. So kam ich im Jahre 1876 zu dem Mechaniker und Optiker Meier in Ulm in die Lehre."
1882 besuchte Bosch die "Münchner Elektricitätsausstellung" – und war fasziniert von den Möglichkeiten dieser noch jungen Energieform: Glühlampen, Telefone, Motoren – alles ließ sich mit Strom betreiben. Und weil der 21-jährige Schwabe wissbegierig war, arbeitete und lernte er in den besten elektrotechnischen Betrieben seiner Zeit. 1886 gründete Bosch in Stuttgart eine feinmechanische Werkstatt – die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns. Die Anfänge, schrieb Bosch später, waren allerdings ein "arges Gewürge", Aufträge kamen nur schleppend herein. Das sollte sich 1887 ändern, als ein Kunde ihn bat, einen Magnetzünder für Motoren zu bauen, wie ihn die Maschinenfabrik Deutz bereits hergestellt hatte.
"Aus diesem wurde im Laufe der Jahre das, was man den Boschmagnet hieß, der für meine Firma und die gesamte Weltwirtschaft und den Verkehr, zu Land, zu Wasser und in der Luft, die zunächst ungeahnte Bedeutung erfuhr."
1898 gründete er in England eine erste Auslandsvertretung, andere europäische Länder folgten. 1906 eröffnete er eine Fabrik in den USA, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen Niederlassungen in Asien, Afrika und Australien hinzu. Je reicher er wurde, desto stärker trat aber etwas zutage, was ihn von anderen Industriellen unterschied: seine ethische Grundhaltung.
"Ich war nie dafür, meine Arbeiter durch allerlei barmherzige Wohltaten und Almosen zufriedenzustellen. Dagegen hielt ich vor allem für richtig, Arbeiter und Angestellte gut zu bezahlen und sie nicht von oben herab, sondern als gleichberechtigte Vertragspartner zu behandeln."
Robert Bosch bezahlte seine Arbeiter gut, die Fabriken waren hell und sauber, 1906 hatte er bereits den Achtstundentag eingeführt. Aber es gibt auch ein dunkles Kapitel in der Firmengeschichte. Die Robert Bosch AG zählte während der NS-Zeit zu den florierenden Rüstungsbetrieben. Die Bosch-Tochter Dreilinden Maschinenbau GmbH in Kleinmachnow etwa beschäftigte Ende 1944 rund 5000 Menschen, darunter viele Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Angefreundet mit der NS-Ideologie hatte sich Robert Bosch allerdings nie. In seinen Fabriken fanden auch jüdische Lehrlinge Unterschlupf, außerdem setzte er sich für die Deutsch-Französische Freundschaft ein.
"Immer habe ich nach dem Grundsatz gehandelt: lieber Geld verlieren als Vertrauen."
Früh schon spendete Robert Bosch Teile seines Vermögens für gemeinnützige Zwecke. Seit 1964 bündelt die Robert-Bosch-Stiftung das soziale Vermächtnis des Firmengründers und finanziert Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Völkerverständigung, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft.
Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Robert Bosch nicht mehr: Er starb am 12. März 1942 an den Folgen einer Mittelohrentzündung.