Rocker für Putin

"Nachtwölfe" kommen nach Berlin

Der Anführer der Rocker-Gang "Nachtwölfe", Alexander Zaldostanow, fährt mit anderen Bikern durch Sewastopol.
Der Anführer der Rocker-Gang, Alexander Zaldostanow, gilt als Freund des russischen Präsidenten Putin. © picture alliance / dpa / Stanislav Krasilnikov
Jörg Morré im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer |
Der nationalistische russische Motorradclub "Nachtwölfe" will nach Berlin touren - zum 70. Jahrestag des Kriegsendes. Ziel ist das deutsch-russische Museum in Karlshorst. Direktor Jörg Morré erlaubt den Bikern einen Besuch, aber keine Demonstration.
Wenn am 9. Mai die kreml-nahen Biker "Nachtwölfe" nach Berlin kommen, sollen sie zumindest keine politische Bühne bekommen. Darauf legt der Direktor des deutsch-russischen Museums in Karlshorst, Jörg Morré, Wert. Generell müssten alle Symbole oder Fahnen, die Gäste mitbringen, draußen bleiben.
"Wir können es schlecht russischen Bürgern verwehren (...), an die Opfer ihres Landes zu erinnern", sagt Marré. Auch für die nationalistischen "Nachtwölfe" gelte das. "Das Erinnern ist jedem auf unserem Gelände möglich, aber das politische Demonstrieren eben nicht." Entsprechende Erfahrungen habe das Museum bereits mit russischen Gruppen "in mitunter recht wilder Aufmachung" gemacht. Sternfahrten nach Karlshorst seien in den vergangenen Jahren öfter vorgekommen.
Eine Bikergang wie die "Nachtwölfe" werde in Moskau öffentlich unterstützt, sagt Morré. Die russische Erinnerungskultur habe in diesem Jahr noch einmal eine "ganz nationalistische Färbung" bekommen.
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