Römischer Priesterkalender mit "Fake"-Geistlichen

    Der Petersdom in Rom
    In der italienischen Hauptstadt erscheint jedes Jahr der "Römische Kalender" mit Foto-Porträts von Priestern. © IMAGO / Zoonar / IMAGO / Zoonar.com / Chun Ju Wu
    In der italienischen Hauptstadt erscheint jedes Jahr der "Römische Kalender" mit Foto-Porträts von Priestern. Er ist bei Touristen und neuerdings auch auf TikTok beliebt, darum gibt es ihn auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch. Wie die Zeitung "Corriere della Sera" nun berichtet, sind die fotografierten jungen Männer im Priestergewand allerdings höchst selten wirklich Geistliche. Das Blatt hat den Fotografen Piero Pazzi interviewt, der den Kalender seit 2003 herausgibt. Er räumte ein, dass sich damals nach Aufrufen auf seiner Website nur sehr vereinzelt Priester meldeten, um sich fotografieren zu lassen. Darum engagierte er Models. Im Interview verteidigte der Fotograf sein Vorgehen: "In jedem Fall zählt nicht die Person, sondern die Botschaft". Wenn man in seinem Kalender lese, werde die Botschaft deutlich, egal wie man ihn betrachte. "Wenn man einen älteren Priester hineinstellt, könnte man meinen, es handele sich um etwas, das im Niedergang begriffen ist." Ein junger Mann auf den Bildern stehe dagegen für die Zukunft.