Roman "Das Ding" über Donald Trump

Mogul, Lügner, Präsident - und nun Romanfigur

08:39 Minuten
US-Präsident Donald Trump
"Der ehrlichste Lügner, dem ich begegnet bin": So beschreibt der Schriftsteller Jürgen Neffe Donald Trump. © picture alliance / abaca
Jürgen Neffe im Gespräch mit Nicole Dittmer |
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Er wollte der "bekannteste Mann der Welt werden", erzählt der ehemalige „Spiegel“-Korrespondent Jürgen Neffe über Donald Trump. Seine Begegnungen mit dem damaligen New Yorker Immobilienmogul hat er nun in einem Roman verarbeitet.
US-Präsident Donal Trump ist einer Protagonisten in dem Roman "Das Ding – Der Tag, an dem ich Donald Trump bestahl" von Jürgen Neffe. Der Schriftsteller hat als "Spiegel"-Korrespondent lange in New York gelebt und gearbeitet – und ist dabei auch mehrmals Donald Trump begegnet. "Und raten Sie, was er immer werden wollte: der bekannteste Mann der Welt." Genau das sei ihm gelungen.
Neffes Roman beruht auf wahren Begebenheiten und auch die Zitate Trumps seien "schon richtig", sagt er: "Man kann mir vertrauen." Jedenfalls ein wenig mehr als Donald Trump, beteuert der Autor. "Ich nenne ihn den ehrlichsten Lügner, dem ich begegnet bin." Trump mache keinen Hehl daraus, dass er lüge. Und genau dieses beständige Lügen mache es auch so schwer, ihn "zu packen".

Oben feiern die Reichen, unten die Verwandtschaft

Bei seinem Treffen mit dem damaligen Immobilienmogul Donald Trump habe dieser ihn durch New York gefahren, um "seine schönen Gebäude zu zeigen" – in der Hoffnung, der "Spiegel"-Korrespondent werde eine Titelgeschichte über ihn schreiben. Diese habe er sich als "Trophäe" an seiner Wand gewünscht.
Der Journalist und Schriftsteller Jürgen Neffe
Jürgen Neffes Roman beruht auf wahren Begegnungen und Begebenheiten während seiner Zeit als "Spiegel"-Korrespondent in New York. © picture alliance / Frank May
Ein anderes Mal war Neffe zum Geburtstag Trumps eingeladen worden. Oben, im Tower hätten die Schönen und Reichen mit Trump angestoßen, unten habe sich die Verwandtschaft betrunken und geraucht. Ein "Dantesches Bild", so Neffe. Während oben, "auf den Wölkchen", gefeiert wurde, sei es unten, "in der Hölle", dann erst "so richtig losgegangen".

Politik als sportlichen Wettkampf begreifen

Neffe beschreibt Trump als einen Menschen, der sehr systematisch an seiner Karriere gearbeitet hat – erst als Immobilienmogul, dann als Fernsehstar, dann als Politiker. Dabei wisse Trump sehr genau, dass "die Amerikaner auch Politik als Sport begreifen" - er habe die Fähigkeit, anderen sein Spiel aufzudrängen. "Das macht Trump sehr, sehr geschickt." Das sei gerade im Wahlkampf von Vorteil.
(lkn)
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