"Rommel" - TV-Event am Feiertag

Von Bernd Sobolla |
Der Film über Hitlers Oberbefehlshaber in Afrika, "Rommel", ist am Donnerstag in der ARD zu sehen. Es ist ein großer historischer Stoff, den der Autor und Regisseur Niki Stein für "teamworx" - die Firma von Nico Hofmann - inszeniert hat.
Nico Hofmanns Laufbahn beginnt Anfang der 80er-Jahre als Regisseur. Bereits in seinen ersten Filmen widmet er sich der deutschen Vergangenheit. "Land der Väter, Land der Söhne" zum Beispiel handelt von einem ehemaligen NS-Industriellen, der im Nachkriegs-Deutschland weiter Karriere macht.

Anfang der 90er-Jahre dreht Nico Hofmann diverse Krimis, dann den preisgekrönten Psychothriller "Der Sandmann" mit Götz George als vermeintlichem Psychopath.

Szene aus "Der Sandmann": "Du bist alt genug zu lernen, dass man alles im Leben bezahlen muss. So oder so! Du wolltest es ganz genau wissen, und jetzt sollst du es ganz genau wissen."

1998 gründet Hofmann die Produktionsfirma "teamworx" und setzt vor allem auf Eventproduktionen. Spektakuläre Momente der deutschen Geschichte werden emotional erzählt und mit großen Budgets umgesetzt. Meist sind es Zweiteiler, die hohe Zuschauerzahlen erreichen und sich auch international verwerten lassen. Ein Konzept, das 2001 mit "Der Tunnel" beginnt, eine Fluchtgeschichte im Berlin kurz nach dem Mauerbau.

Szene aus "Der Tunnel": "Gestampfter Lehm. Von hier in die Schönwalder. Direkt unter der Sektorengrenze durch. / Ist das Grundwasser tief genug? / Ich glaube schon."

Diskussionen im Fernsehen und im Feuilleton unterstützen die teamworx-Produktionen. "Die Luftbrücke" über die Abriegelung Berlins 1948 wird ebenso zum Gesprächsstoff wie "Dresden", der Film über den Luftangriff 1945, oder "Die Sturmflut", der die Überschwemmung Hamburgs 1962 schildert, beziehungsweise der Absturz der "Hindenburg". Den größten Zuschauererfolg aber erlebt Nico Hofmann, als 2007 "Die Flucht" über 13 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräten zieht.

Szene aus "Die Flucht": "Ich werde jetzt alleine losreiten und Vickie suchen. Du musst den Treck leiten. / Das kannst nur du, Lena! Du allein bist jetzt verantwortlich. / Das schaffe ich nicht. / Doch, Lena! Du bist stark. Und jetzt gehe, mein Kind! Das ist die Stunde der Frauen."

Emotional begleitet werden die Werke oft durch Liebesgeschichten, die sich in den Wirren der Katastrophen entwickeln. Dieses Muster funktioniert so gut, dass die Filme meist mit Nico Hofmann in Verbindung gebracht werden, weniger mit den Regisseuren.

In "Rommel" hingegen steht das Drama des legendären Generals im Mittelpunkt, der 1944 den Glauben an Hitler verloren hat, es aber nicht schafft, in letzter Konsequenz entsprechend zu handeln.

Szene aus "Rommel": "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo der Führer abtreten muss. Er hat das deutsche Volk durch seine Katastrophenpolitik an den Rand des Abgrunds gebracht. Wir müssen jetzt Frieden schließen."