Ron Spielmann

Der Musikbesessene

Ron Spielman
Gitarrist Ron Spielman © Jens P. Neumann
Ron Spielman im Gespräch mit Martin Böttcher |
Ron Spielman ist Halb-Amerikaner, in Nürnberg aufgewachsen und was er musikalisch macht, ist "amtlich". Sein neues Projekt mit der jungen Band "Spielman In Bad Company" konzentriert sich nun auf einen rauen Live-Sound und Hip-Hop-Einflüsse.
Wenn der Name Ron Spielman fällt, dann horchen Musikliebhaber auf: denn der Deutsch-Amerikaner ist ein Freigeist und auch ein Besessener, wenn es um seine Songs geht. Der Gitarrenvirtuose nimmt sich Soul, Jazz, Pop, Rock und Blues vor – um daraus etwas eigenes, anderes zu machen.
Jetzt hat sich der Wahl-Berliner in schlechte Gesellschaft begeben. Seine "Bad Company" besteht aus den drei gestandenen Musikern Joh Weisgerber (Bass), Uwe Breunig (Schlagzeug) und Werner Goldbach (Keyboards), mit denen Spielman ins Studio gegangen ist. Das Ergebnis: ein live eingespieltes Album namens "Sweet Songs for the Dying".

Eine neue Farbe für den Blues

Genres zählen für den gebürtigen Schweinfurter nichts. "Es gilt sie zu fusionieren wie auf diesem Album", sagte Spielman in der Sendung Tonart. Dem Songwriter ging es bei dieser Album-Produktion darum, den Blues mit neuen Einflüssen zu bereichern: "Mit welchen Mitteln schaffen wir es im 21. Jahrhundert, dem Blues eine neue Farbe zu geben, eine neue Idee und eine neue Aufmerksamkeit?", sagte Spielman.

Spielman in Bad Company, live im Studio von Deutschlandfunk Kultur:

Geboren wurde Spielman in der grauen Industriestadt Schweinfurth als klassisches Besatzerkind. Seinen amerikanischen Vater hat er nie kennengelernt. Seine Mutter stirbt, als er 16 ist. Sein außergewöhnliches Talent als Gitarrist war da schon sichtbar. Dabei hatte der phänomenale Gitarrist Ron Spielman niemals Gitarrenunterricht. Mit 17 Jahren bekam Spielman eine Einladung der deutschen Jazz-Rock-Band ÄRA in eine Künstlerkommune. Aus der Berufung wurde sein Beruf.

Musik wieder ernst nehmen

"Sweet Songs for the Dying" ist auch Spielmanns Appell, der Musik wieder die Aufmerksamkeit entgegenzubringen, die ihr gebührt. Musik müsse nach seinem Verständnis von ihrem Schicksal als ständig verfügbare Quelle der Berieselung befreit und wieder ernst genommen werden:
"Es geht um die Energie und es geht um eine Auseinandersetzung, mit dem was man hört. Wir wollten mit dem neuen Album nicht nur die Schroffheit und Ungestümheit des Blues transportieren, sondern auch Geschichten erzählen, denen man bewusst zuhört. Wenn man sich darauf einlässt, wird man glücklich beschenkt", sagte Spielman im Deutschlandfunk Kultur.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Spielmann in Bad Company.

Mehr zum Thema