Ronja von Rönne

Ich kann nicht schreiben, bin aber talentiert

Die Autorin Ronja von Rönne zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur.
Die Autorin Ronja von Rönne zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur. © Deutschlandradio - Andreas Buron
Ronja von Rönne im Gespräch mit Joachim Scholl |
Ronja von Rönne wurde mit ihren Kolumnen in der "Welt" bekannt, vor allem ein antifeministischer Text sorgte für Furore. Mit "Wir kommen" gibt sie jetzt ihr Romandebüt. Ein Buch, das es gar nicht geben dürfte. Denn von Rönne glaubt, gar keinen Roman schreiben zu können.
Ronja von Rönne ist derzeit der neue Stern am Himmel des deutschen Popliteratentums. Jetzt hat sie ihren ersten Roman verfasst: "Wir kommen". Dass das Buch fertig wurde, ist für die Autorin selbst rätselhaft: Sie sei sich immer noch sicher, dass sie gar keinen Roman schreiben könne, sagte von Rönne im Deutschlandradio Kultur.
"Für mich ist Schreiben eine Konfrontation mit allen Komplexen, die man hat", betont sie.
Abgesehen von ihren Blog-Texten falle ihr Schreiben "sehr schwer" und sei "sehr unangenehm" und einfach Arbeit.
"Aber ich bin auch sehr talentiert, das macht die Sache einfacher."

Ihre Figuren sind ihr selbst sehr unsympathisch

Die komplette künstlerische Freiheit beim Verfassen eines Romans habe sie als "einengend" empfunden, sagte von Rönne. Auch mit ihren Figuren ist sie nach eigenen Angaben nicht warm geworden: "Die sind mir alle sehr unsympathisch."
Kein Wunder, dass ihr eigener Text sie nicht überzeugen kann:
"Ich denke immer noch, dass ich eine große Hochstaplerin bin und jetzt endlich auffliege. Da bin ich mir eigentlich ganz sicher."
Oder, anders gesagt:
"Ich nehme das auf gar keinen Fall ernst, ich bin ja nicht bescheuert."

Ronja von Rönne: Wir kommen
Aufbau Verlag, Berlin 2016
208 Seiten, 18,95 €

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