Claus Ruhe Madsen zu Corona-Regeln

"Da blick ich selbst als OB nicht mehr durch"

06:41 Minuten
Porträt von Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen
"Wir brauchen die Akzeptanz der BürgerInnen", sagt der parteilose Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen bezüglich der Corona-Regeln. © picture alliance / dpa / Bernd Wüstneck
Claus Ruhe Madsen im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 17.03.2022
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Kaum jemand kenne sich mit den Corona-Regelungen noch ganz genau aus, sagt Rostocks Bürgermeister Claus Ruhe Madsen. "Das ist viel zu komplex geworden." Er begrüßt daher deren Lockerung und fordert mehr Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger.
Die Infektionszahlen steigen, gleichzeitig sollen die Corona-Maßnahmen gelockert werden. Ein richtiger Schritt, meint der parteilose Oberbürgermeister von Rostock Claus Ruhe Madsen. Aus Sicht der lokalen Ebenen hätten die Bürgerinnen und Bürger verstanden, wie man mit Corona umgehen müsse: „Dass wir selber aufpassen müssen, dass wir lernen müssen, mit Corona zu leben“.
Komplizierte Regelungen, die für viele nicht nachvollziehbar und verständlich seien, würden dagegen nicht wirklich weiterhelfen. Stattdessen appelliere er an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger, fordert einfache und klare Linien und Vorgaben wie: „Seid vernünftig! Passt auf euch auf! Haltet Abstand! Wo es notwendig ist, trage eine Maske!“

Zahlreiche Regeln, Gesetze und Verordnungen

In Dänemark sind seit Februar alle Einschränkungen aufgehoben worden. Dort gebe es hohe Inzidenzen, aber niedrige Belegungen auf den Intensivstationen, so Madsen. „Genau das beobachten wir auch in Rostock. Da sind wir im grünen Bereich.“
Die derzeitige Corona-Variante beschäftige daher „nicht so sehr auf der Intensivstation“, sondern vielmehr mit Regeln, Gesetzen und Verordnungen. „Kaum jemand blickt ja noch durch: Was für Regeln habe ich zu beachten? Wie viele Tage muss ich zu Hause bleiben? Muss ich zu Hause bleiben, wenn mein Kind positiv ist? Das ist viel zu komplex geworden. Da muss ich dann gestehen, dass ich selbst als Oberbürgermeister nicht mehr durchblicke.“
(lkn)
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