"Rote Liste" bedrohter Kulturinstitutionen

Kunstfest Weimar und Kölner Musikfestival in Gefahr

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des deutschen Kulturrats
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des deutschen Kulturrats © imago stock & people
Olaf Zimmermann im Gespräch mit Anke Schaefer |
Mit der "Roten Liste" der bedrohten Kulturinstitutionen will der Deutsche Kulturrat Druck auf die Politik ausüben. Neu auf der Liste: das Kunstfest Weimar und das Kölner Musikfestival "Acht Brücken". Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann erklärt uns warum.
Normalerweise geht es bei "Roten Listen" eher um vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Aber auch der Deutsche Kulturrat führt eine solche "Rote Liste": Darauf sind Kulturinstitutionen und -veranstaltungen verzeichnet, die mangels Förderung von der Schließung oder Einstellung bedroht sind.
Laut der neuesten, am Montag veröffentlichten Liste drohen dem Kunstfest Weimar und dem Festival "Acht Brücken - Musik für Köln" das Ende. In beiden Fällen planten die Städte, ihre Zuschüsse zu streichen, sagt Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates.

Ohne Geld der Stadt gibt der Bund keinen Zuschuss

Im Fall Weimars gehe es lediglich um 250.000 Euro, einen "verschwindend geringen Anteil ihres jährlichen Etats", betont Zimmermann. Der größte Teil werde durch Sponsorengelder und Bundeszuschüsse bestritten. Allerdings seien die Finanzzusagen des Bundes daran gekoppelt, dass auch die Kommune einen Anteil leiste. Insofern habe die Stadt Weimar hier eine besonders hohe Verantwortung.
Beim Musikfestival "Acht Brücken" in Köln gehe es um noch weniger Geld, so Zimmermann.
"50.000 Euro fehlen dort und müssen aufgebracht werden von der Stadt Köln, und ich finde es eigentlich einen Skandal für die Kulturstadt Köln, dass man überhaupt dieses Festival jetzt auf die Rote Liste nehmen muss."
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