Viel Lob ohne Grund
In den USA war die RTL-Serie "Deutschland '83" über einen Stasi-Spion bei der Bundeswehr schon zu sehen - und wurde über die Maßen gelobt. Unser Kritiker Matthias Dell kann das nicht verstehen: Die Serie sei zu gewöhnlich, die Figuren zu platt.
Können deutsche Serien international erfolgreich sein? Offenbar schon. Die achtteilige Serie "Deutschland '83" über einen Stasi-Spion bei der Bundeswehr war bereits in den USA zu sehen - und wurde von der New York Times gelobt: Sie besser als die umjubelte Reihe "House of Cards".
Unser Kritiker Matthias Dell möchte sich dem Lob nicht anschließen. "Ich bin eher überrascht, wie begeistert viele Leute sind", sagte er im Deutschlandradio Kultur. "Was mich da gestört hat, ist, dass die Geschichte eigentlich nicht viel anders erzählt wird als bei normalen Fernsehserien." Der Sinn von epischen, in sich geschlossenen Serien sei es, "dass man in größeren Bögen erzählen kann", so Dell.
Die Regisseure nähmen sich aber viel zu wenig Zeit, die knifflige Lage des Spions "wirklich schön und originell auszudeuten". Stattdessen ständen Actionszenen im Vordergrund. Das gelte nicht nur für den Protagonisten. Auch die Nebenrollen seien unklar und eindimensional, "die Figuren entwickeln sich nicht viel".
Die Serie "Deutschland '83" läuft ab 26. November wöchentlich um 20.15 Uhr auf RTL.