Ruangrupa-Gastprofessoren: "Wir sind keine Antisemiten"

    Iswanto Hartono und Reza Afisina von ruangrupa, der künstlerischen Leitung der Documenta 15, stehen im Nieselregen am waldrand.
    Iswanto Hartono und Reza Afisina von ruangrupa, der künstlerischen Leitung der Documenta 15. © imago images / Hartenfelser
    14.10.2022
    Nach den Protesten gegen ihre Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg haben die beiden documenta-Kuratoren Reza Afisina und Iswanto Hartono den Vorwurf des Antisemitismus zurückgewiesen. "Wir sind keine Antisemiten. Wir sind keine Feinde des Staates Israel", erklärten sie vor ihrer ersten Veranstaltung an der Hochschule, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtete. "Hätten wir antisemitische Motive, wären wir nicht ausgewählt worden, die documenta fifteen zu kuratieren, und wir wären auch nicht von der Hochschule eingeladen worden, hier zu lehren", sagte Hartono der Zeitung. Zugleich zeigten sich die beiden Gastprofessoren unglücklich über die abgebrochene Semestereröffnung am Mittwoch. "Mit Blick auf die Ereignisse am Mittwoch muss ich sagen, dass wir traurig sind, auf diese respektlose Weise empfangen zu werden", sagte Afisina. Die Semestereröffnung war angesichts der Proteste abgebrochen worden. "Antisemitismus ist keine Meinung" und "Schmeißen Sie die Nazis raus" hatten etwa 10 der mehr als 300 Anwesenden in der voll besetzten Aula skandiert. Die Demonstranten hielten eine israelische Flagge und ein Porträt des ehemaligen israelischen Premiers David Ben-Gurion hoch.