Raue lobt den Ex-Staatssekretär
Der Rechtsanwalt und Kunstförderer Peter Raue hat großes Bedauern über den Rücktritt des Berliner Kulturstaatssekretärs André Schmitz (SPD) geäußert. Der wegen Steuerhinterziehung aus dem Amt entlassene Schmitz habe "dazu beigetragen, dass Berlin eine kulturelle Metropole und eine Begegnungsstätte von allen Künsten wurde", sagte Raue im Deutschlandradio Kultur.
"Ich kann nur sagen: Seit Hassemer hat es keinen für die Kultur Verantwortlichen gegeben, der so in der Szene drin war und so von der Szene geliebt wurde." Einen gleichwertigen Nachfolger zu finden halte er für schwierig: "Derjenige, der in diese Fußstapfen tritt, der muss einen ganz schön großen Fuß haben", sagte Raue.
Als herausragendes Beispiel von Schmitz' Arbeit nannte Raue das Projekt "Zerstörte Vielfalt" über die Folgen der Nazi-Herrschaft für die Kultur. Damit habe Schmitz auch junge Leute für Geschichte interessiert: "Das ist eine Leistung, die kann man gar nicht hoch genug ihm anrechnen." Schmitz habe zudem mit seinem Engagement für jüdische Kulturschaffende ein Format bewiesen, "wie es kaum ein anderer in Berlin hat".
Der derzeitigen Arbeitsteilung zwischen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und einem Kulturstaatssekretär kann Raue durchaus Positives abgewinnen. So hätte es im Berliner Senat früher häufig die Verbindung der Ressorts Wissenschaft und Kultur gegeben: "Das ist einfach der größte denkbare Blödsinn!", sagte Raue. "Wir brauchen einen, der für die Kultur da ist. Und da ist mir die jetzige Konstruktion lieber als ein Kultursenator, der nebenbei noch Wirtschaftssenator ist oder nebenbei noch Stadtentwicklung macht."