Rüstungsexperte: Viktor Bout war einer der wichtigsten Waffenhändler
Der heute erstmals vor Gericht stehende Viktor Bout war nach Ansicht des Rüstungsexperten Michael Brzoska in den 90er Jahren einer der wichtigsten Waffenhändler. Nun habe sich der internationale Waffenhandel gewandelt.
Der heute erstmals in New York vor Gericht stehende Viktor Bout war nach Ansicht des Rüstungsexperten Michael Brzoska in den 90er Jahren einer der "wichtigsten Waffenhändler in Afrika und anderen Weltregionen".
"Er hat praktisch mit jedem (…) Handel getrieben, der entsprechend zahlen konnte", sagt Brzoska. Der frühere Sowjetoffizier Bout, auch als "Händler des Todes" bekannt, habe vor allem Gewehre, Pistolen und kleine Artillerie an Rebellen geliefert, so der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg. Seine Quellen habe Bout in der Ukraine, Russland und Bulgarien gehabt. Um UN-Sanktionen habe er sich "wirklich wenig" gekümmert. Oft sei er mit "kleinen Säcken mit Diamanten" bezahlt worden.
Nach Ansicht Brzoskas hat sich der internationale Waffenhandel in den vergangenen Jahren jedoch gewandelt; er gelte nicht mehr als "Spielfeld von privaten Akteuren". Auch Bout habe zuletzt nicht mehr wie zuvor Geschäfte machen können. "Die Staaten kontrollieren Waffenexporte besser, einschließlich dieser Staaten, die in den 90er Jahren alle Augen, die sie hatten, zugedrückt haben", sagt Brzoska. So habe etwa Bulgarien seine Waffenexportgesetze deutlich verbessert, um in die Europäische Union zu kommen. Fortschritte sieht Brzoska auch in der Ukraine und in Russland.
Dennoch gebe es noch immer Leute, die versuchten, mit dem Geschäft Geld zu machen. Allerdings handelten sie eher mit "bestimmten elektronischen Bauteilen" als mit Waffen, wie Bout sie lieferte. Das sei "nicht mehr unbedingt so attraktiv", sagte Brzoska.
Sie können das vollständige Gespräch mit Michael Brzoska (MP3-Audio) Gespräch mit Michael Brzoska mindestens bis zum 21.6.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
"Er hat praktisch mit jedem (…) Handel getrieben, der entsprechend zahlen konnte", sagt Brzoska. Der frühere Sowjetoffizier Bout, auch als "Händler des Todes" bekannt, habe vor allem Gewehre, Pistolen und kleine Artillerie an Rebellen geliefert, so der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg. Seine Quellen habe Bout in der Ukraine, Russland und Bulgarien gehabt. Um UN-Sanktionen habe er sich "wirklich wenig" gekümmert. Oft sei er mit "kleinen Säcken mit Diamanten" bezahlt worden.
Nach Ansicht Brzoskas hat sich der internationale Waffenhandel in den vergangenen Jahren jedoch gewandelt; er gelte nicht mehr als "Spielfeld von privaten Akteuren". Auch Bout habe zuletzt nicht mehr wie zuvor Geschäfte machen können. "Die Staaten kontrollieren Waffenexporte besser, einschließlich dieser Staaten, die in den 90er Jahren alle Augen, die sie hatten, zugedrückt haben", sagt Brzoska. So habe etwa Bulgarien seine Waffenexportgesetze deutlich verbessert, um in die Europäische Union zu kommen. Fortschritte sieht Brzoska auch in der Ukraine und in Russland.
Dennoch gebe es noch immer Leute, die versuchten, mit dem Geschäft Geld zu machen. Allerdings handelten sie eher mit "bestimmten elektronischen Bauteilen" als mit Waffen, wie Bout sie lieferte. Das sei "nicht mehr unbedingt so attraktiv", sagte Brzoska.
Sie können das vollständige Gespräch mit Michael Brzoska (MP3-Audio) Gespräch mit Michael Brzoska mindestens bis zum 21.6.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.