Die lebenden Toten
Von Christian Lollike
Regie: Tilmann Köhler
Uraufführung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen in Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden
Wenn Zombies die Festung Europa angreifen
Eine monströse Armee bedroht Europa: Robert Koall hat "Die lebenden Toten" des dänischen Autors Christian Lollike für die Ruhrfestspiele Recklinghausen dramaturgisch bearbeitet. Hat er denn keine Bedenken, Flüchtlinge als Zombies zu zeigen, wollen wir von ihm wissen.
Das klingt verdammt gut, was sich der dänische Theaterautor Christian Lollike für die Bühne ausgedacht hat: Ein Zombiedrama mitten in Europa! Der ganze Kontinent ist zur Festung ausgebaut und wird von einer Armee der Untoten bedroht. Die kommt locker übers Mittelmeer – denn: Einmal gestorben ist man ja schon.
Die Migrationskrise als Blaupause
Relativ klar ist, dass die Migrationskrise die Blaupause für das Bühnenstück "Die lebenden Toten" liefert. Am Abend hat es auf den Ruhrfestspielen in Recklinghausen Premiere - als Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden. Auf dessen Spielplan sind der Widerstand gegen Rechtspopulismus und der Missbrauch der Flüchtlingsfrage seit mehr als einem Jahr prägende Themen.
Im "Kompressor" spricht Stephan Karkowsky mit dem Dresdner Chefdramaturgen Robert Koall. Ob er denn keine Bedenken hatte, Flüchtlinge als Zombies dargestellt zu sehen, hat er ihn unter anderem gefragt.