Ruprecht Polenz zum Frauenanteil in der CDU

Christdemokraten müssen an Quotierung arbeiten

14:26 Minuten
Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz: Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz (v.l.)
Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz kandidieren für den CDU-Vorsitz. © dpa / picture alliance / Federico Gambarini /Eventpress Staufenberg / Kay Nietfeld
Moderation: Korbinian Frenzel |
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Nach den beiden Vorsitzenden Merkel und Kramp-Karrenbauer herrscht Frauenflaute: Eine weibliche Kandidatur für den CDU-Vorsitz sind nicht in Sicht. Frauen seien generell in der Union unterrepräsentiert, sagt CDU-Politiker Ruprecht Polenz.
Derzeit bewerben sich drei Männer um den CDU-Vorsitz: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Fraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker und frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Die Entscheidung, wer die Partei führen wird, soll auf einem Sonderparteitag fallen, der für den 25. April terminiert ist. Eine weibliche Kandidatur ist nicht in Sicht.
Nach Ansicht des CDU-Politikers Ruprecht Polenz, der von 1994 bis 2013 dem Bundestag angehörte, muss seine Partei daher an "Formen der Quotierung" arbeiten. Die CDU habe unter den Mitgliedern weniger Frauen als es dem Bevölkerungsanteil entspreche. "Und wir haben weniger Frauen in Führungspositionen, als es dem Mitgliederanteil in der Partei entspricht."

Parteiführung braucht "uneingeschränkte Loyalität"

Zudem benötige die neue Führungsperson "die uneingeschränkte Loyalität aller anderen". Die scheidende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer habe sich darauf nach ihrer Wahl im Dezember 2018 in Hamburg nicht verlassen können. "Darunter hat Frau Kramp-Karrenbauer eigentlich bis heute gelitten. Und daraus muss die CDU lernen", betont Polenz.
Wichtig sei für seine Partei zudem, dass sich diejenigen, die ihre "Wunschposition" vielleicht nicht bekommen, trotzdem einbinden lassen. Auch dafür müsse die neue Führung der Union sorgen.
"Die Fähigkeit, die wir jetzt brauchen, ist die Integration starker Persönlichkeiten in eine breit aufgestellte Führung. Das traue ich Armin Laschet zu", unterstreicht Polenz seine klare personelle Präferenz. Dieser habe dies bei der Zusammenstellung der nordrhein-westfälischen Landesregierung unter Beweis gestellt. Laschet wisse, dass die Einbindung starker Persönlichkeiten keine Schwächung der eigenen Position bedeute, "sondern eine Stärkung der gemeinsamen Sache", so Polenz.
(huc)
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