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Großmeister des Atombusens

"Mudhoney", "Supervixens", "Motorpsycho": Regisseur Russ Meyer feierte in seinen Sexploitation-Filmen vor allem Frauen mit großem Busen. Was vor allem an Meyers Abhängigkeit von seiner Mutter gelegen habe, erklärt der Journalist Tom Noga. Er hat Russ Meyer ein Hörfunkfeature gewidmet.
"Russ Meyer hat seine Mutter mehr geliebt als alle anderen Frauen", sagt der Journalist Tom Noga im Deutschlandradio Kultur über das Frauenbild des Filmemachers Russ Meyer. Er habe offenbar keine richtige Beziehung zu Frauen gehabt, die über das rein sexuelle hinausgegangen sei. "Und er war immer in einer sehr großen Abhängigkeit von seiner Mutter."
Der Vater habe die Familie früh verlassen und deshalb sei Meyer ohne Vater aufgewachsen.
"Zumindest ist das eine Erklärung dafür, warum Russ Meyer eine Faszination für diese Art von Frauen hatte."
In den meisten seiner unzähligen Filme wie "Blumen ohne Duft", die "Satansweiber von Tittfield" oder "Im tiefen Tal der Superhexen" spielten Stripperinnen mit.
Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg war Meyer als Kriegsberichterstatter in Europa stationiert gewesen. Nach seiner Rückkehr in die USA fand er Arbeit als Fotograf, unter anderem für das neu gegründete Magazin "Playboy". Später gründete er eine eigene Produktionsfirma und konnte schon mit einem seiner ersten Filme mehr als eine Million US-Dollar verdienen. Er drehte auch Industriefilme.

Russ Meyer (undatiertes Archivbild)© picture alliance / dpa / DB
Schon 1972 widmete die Abteilung Filmschau der Documenta in Kassel fünf Filmen von Meyer eine Retroperspektive. Er gilt heute als Kultregisseur. Drei seiner Filme wurden in die Sammlung des New Yorker Museums of Modern Art aufgenommen.
Das Feature von Toma Noga über die Welt des Erotikfilmers Russ Meyer, "The smell of female" läuft am Mittwoch, 1. Juli 2015 um 00.05 Uhr im Deutschlandradio Kultur.