Import-Stopp für großkalibrige Äpfel
Riesenäpfel vom Bodensee finden in diesem Sommer keinen Markt, denn sie sind vom Export-Stopp nach Russland betroffen. In Deutschland will sie niemand. Auch den Autobauern in Baden-Württemberg machen die Sanktionen Sorgen.
Baden-Württemberg ist wie kein anderes Bundesland vom Export abhängig. Russland zählt dabei zu den wichtigsten Auslandsmärkten für den Südwesten. Entsprechend beunruhigt ist man derzeit über die aktuellen Ereignisse.
Die Autozuliefererindustrie und der Maschinenbau sind in den vergangenen Jahren stark in das Russlandgeschäft eingestiegen. Vor allem den Bereich Maschinenbau treffen die Sanktionen nun deutlich. Allerdings gibt es schon seit Jahresbeginn Probleme mit Russland. Dietrich Böck Landes Geschäftsführer beim Verband Deutscher Maschinen –und anlagenbau, kurz VDMA:
"Der russische Markt ist für den baden-württembergischen Maschinenbau zurzeit sehr schwierig. Wir hatten einen Auftragseingangsrückgang im Zeitraum von Januar-Februar bis Mai in einer Größenordnung von 20 Prozent. Gemessen an der Bedeutung des russischen Marktes - für uns der fünf wichtigste Exportmarkt, letztes Jahr ein Exportvolumen von 1, 6 Milliarden Euro - ist dieses für uns natürlich sehr schwierig."
Bislang hat der VDMA noch keine Informationen, darüber ob Produktionsstandorte baden-württembergischer Unternehmen in Russland geschlossen werden müssen. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium sieht zurzeit noch keine Arbeitsplätze im Südwesten in Gefahr. Das könnte sich jedoch ändern, sollte die Krise länger andauern, sagte SPD Wirtschaftsminister Nils Schmid.
Auch die Obst-und Gemüsebauern am Bodensee spüren den russischen Importstopp Vom Bodensee wurden sogenannte großkalibrige Äpfel nach Russland geliefert. Während in Deutschland diese Riesenäpfel keinen Markt fanden, ging das Obst in Russland gut weg. Was nun mit den übrigen Äpfeln geschieht, ist noch nicht klar.