Sachbuchbestenliste

    Die 10 besten Sachbücher im April

    Sachbuchliste für April 2018
    Die Auswahl der zehn besten Sachbücher im April 2018. © Klett-Cotta, Siedler, S. Fischer, Rowohlt, Matthes & Seitz, Droemer, Matthes & Seitz, Mare, Rowohlt, Piper
    Deutschlandfunk Kultur, ZDF und "Die Zeit" präsentieren gemeinsam die stärksten Sachbücher des Monats. Gekürt werden die Titel von einer Jury aus 30 Kritikern.
    Die Jahre zwischen 1919 und 1929 markieren eine Epoche unvergleichlicher geistiger Kreativität, in der Gedanken zum ersten Mal gedacht wurden, die bis heute in die Gegenwart hineinreichen. Ludwig Wittgenstein, Walter Benjamin, Ernst Cassirer und Martin Heidegger prägten diese Epoche. Der Autor Wolfram Eilenberger lässt sie wiederauferstehen.
    Wolfram Eilenberger: "Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919 - 1929"
    Wolfram Eilenberger: "Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919 - 1929"© Klett-Cotta / imago

    1 (10) Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer - Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919 – 1929
    Klett-Cotta, 400 Seiten, 25 Euro


    Warum fasziniert uns die Geschichte von Adam und Eva noch heute? Unsere Vorstellungen vom Paradies, von Scham und Sünde, unsere Ideen von Gut und Böse und unser Frauenbild – wie sehr wurden sie von dieser Urerzählung geprägt? Stephen Greenblatt widmet sich diesem mächtigsten aller Menschheitsmythen, der unsere abendländische Kultur beeinflusst hat wie keine zweite Erzählung.
    Stephen Greenblatt: "Die Geschichte von Adam und Eva"
    Stephen Greenblatt: "Die Geschichte von Adam und Eva"© Siedler/imago/blickwinkel

    2 (-) Stephen Greenblatt: Die Geschichte von Adam und Eva. Der mächtigste Mythos der Menschheit
    Siedler, 448 Seiten, 28 Euro


    Ein wichtiges Buch zur großen aktuellen Debatte Feminismus, Gleichberechtigung und #MeToo: Ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.

    Lesen Sie hier unsere Buchbesprechung.
    Mary Beard: "Frauen & Macht"
    Mary Beard: "Frauen & Macht. Ein Manifest"© S. Fischer/picture alliance/dpa/Foto: Javier Lizon

    3 (-) Mary Beard: Frauen & Macht. Ein Manifest
    S. Fischer, 112 Seiten, 12 Euro


    Der Dirigent Wilhelm Furtwängler, der Jurist Carl Schmitt, der Schauspieler Gustaf Gründgens und der Chirurg Ferdinand Sauerbruch: Sie alle waren Kollaborateure im NS-Staat, in Nähe und Distanz. Helmut Lethen zeichnet ein faszinierendes Gruppenporträt mit fiktiven literarischen Gesprächen zwischen diesen vier. Er erzählt von Verführbarkeit und Unterdrückung, Opportunismus und Auflehnung.
    Hier unser Gespräch mit Lethen und hier unsere ausführliche Besprechung seines Buchs.
    Helmut Lethen: "Die Staatsräte - Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt"
    Helmut Lethen: "Die Staatsräte - Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt"© Rowohlt Berlin / picture alliance

    4 (1) Helmut Lethen: Die Staatsräte - Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt
    Rowohlt Berlin, 352 Seiten, 24 Euro


    In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten eines Lebens in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Sie erzählt Geschichten von Pilzsammlern, Wissenschaftlern und Matsutake-Händlern und öffnet einen neuen und ungewohnten Blick auf unsere kapitalistische Gegenwart.

    Anna Lowenhaupt Tsing: "Der Pilz am Ende der Welt"
    Anna Lowenhaupt Tsing: "Der Pilz am Ende der Welt"© Matthes & Seitz/imago/imagebroker/Stefan Ziese

    5 (-) Anna Lowenhaupt Tsing: Der Pilz am Ende der Welt
    Matthes & Seitz, 448 Seiten, 28 Euro


    Die Demokratie droht zu scheitern. Politikverweigerung und rechtspopulistische Parteien wie AfD, FPÖ und Front National untergraben stabile Regierungen. Der Havard-Politologe Yascha Mounk legt Gründe und Mechanismen offen, die westliche liberale Rechtsstaaten – so auch die USA unter Donald Trump – erodieren lassen.
    Wir haben mit Yascha Mounk gesprochen - hier können Sie das Gespräch hören.
    Yascha Mounk: "Der Zerfall der Demokratie: Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht"
    Yascha Mounk: "Der Zerfall der Demokratie: Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht"© Droemer/imago/ZUMA Press/Omer Messinger

    5 (-) Yascha Mounk: Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht
    Droemer, 352 Seiten, 22,99 Euro


    Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg "zu uns" ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte.
    Bénédicte Savoy: "Die Provenienz der Kultur"
    Bénédicte Savoy: "Die Provenienz der Kultur: Von der Trauer des Verlusts zum universalen Menschheitserbe"© Matthes&Seitz/picture alliance/dpa/Foto: Bernd von Jutrczenka

    7 (-) Bénédicte Savoy: Die Provenienz der Kultur: Von der Trauer des Verlusts zum universalen Menschheitserbe
    Matthes&Seitz, 80 Seiten, 10 Euro


    Der Fisch: ein unterschätztes Wesen. Angler, Köche und Aquarienbesitzer interessieren sich für ihn, aber unser Herz rührt er kaum. Dabei sind Fische uns Menschen nicht unähnlich – sie sind strategisch und sozial, pflegen Balzrituale und lange Beziehungen. Der Verhaltensbiologe Jonathan Balcombe bricht eine Lanze für die Fische. Und überrascht mit Erkenntnissen, die weit über den Aquarienrand hinausgehen.
    Jonathan Balcombe: "Was Fische wissen - Wie sie lieben, spielen, planen"
    Jonathan Balcombe: "Was Fische wissen - Wie sie lieben, spielen, planen"© mare Verlag / imago

    8 (8) Jonathan Balcombe: Was Fische wissen - Wie sie lieben, spielen, planen
    Aus dem Englischen von T. Rothenbücher
    mare Verlag, 352 Seiten, 28 Euro


    Im Frühjahr 2017 reist Martin Mosebach nach Ägypten. Er besucht im Dorf El-Or die Familien der 21 koptischen Männer, die zwei Jahre zuvor von IS-Terroristen an einem Strand in Libyen ermordet wurden. Das Buch zur Reise reflektiert Mosebachs Begegnungen mit einer fremden Gesellschaft und einer Kirche, die sich den Glauben und die Liturgie der frühen Christenheit bewahrt hat. Wir haben mit Martin Mosebach ein großes Gespäch geführt.

    Martin Mosebach: "Die 21 - Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer"
    Martin Mosebach: "Die 21 - Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer"© picture alliance / Rowohlt

    9 (7) Martin Mosebach: Die 21 - Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer
    Rowohlt, 272 Seiten, 20 Euro


    Johann Scheerer erzählt von den 33 Tagen um Ostern 1996, als sich sein Vater Jan Philipp Reemtsma in den Händen von Entführern befand, das Zuhause zu einer polizeilichen Einsatzzentrale wurde und kaum Hoffnung bestand, ihn lebend wiederzusehen. Hier unser Gespräch mit Johann Scheerer.
    Johann Scheerer: "Wir sind dann wohl die Angehörigen"
    Johann Scheerer: "Wir sind dann wohl die Angehörigen. Die Geschichte einer Entführung"© Piper/picture alliance/Foto: Annette Riedl

    9 (-) Johann Scheerer: Wir sind dann wohl die Angehörigen. Die Geschichte einer Entführung
    Piper, 240 Seiten, 20 Euro


    Die Jury der Sachbuch-Bestenliste:
    René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur)
    Peter Arens (ZDF)
    Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur)
    Ralph Bollmann ("F.A.S.")
    Stefan Brauburger (ZDF)
    Alexander Cammann ("DIE ZEIT")
    Gregor Dotzauer ("Der Tagesspiegel")
    Heike Faller ("DIE ZEIT")
    Daniel Fiedler (ZDF)
    Svenja Flaßpöhler ("Philosophie Magazin")
    Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch)
    Manuel J. Hartung ("DIE ZEIT")
    Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur)
    Ekkehard Knörer ("Merkur")
    Inge Kutter ("DIE ZEIT")
    Hannah Lühmann ("DIE WELT")
    Ijoma Mangold ("DIE ZEIT")
    Tania Martini ("taz")
    Christoph Möllers (HU Berlin)
    Jutta Person (freie Literaturkritikerin)
    Bettina von Pfeil (ZDF)
    Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung)
    Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur)
    Anne Reidt (ZDF)
    Anna Riek (ZDF)
    Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte)
    Hilal Sezgin (freie Autorin)
    Catrin Stövesand (Deutschlandfunk)
    Elisabeth von Thadden ("DIE ZEIT")
    Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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