Sachbuchbestenliste

    Die 10 besten Sachbücher im Juli und August

    06:10 Minuten
    Auf einem farbig auarellierten Hintergrund stehen die Top 3 der besten Sachbücher.
    Top 3 der zehn besten Sachbücher im Juli und August 2019 © Collage Deutschlandfunk Kultur
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    Deutschlandfunk Kultur, ZDF und „Die Zeit“ präsentieren gemeinsam die stärksten Sachbücher des Monats. Gekürt werden die Titel von einer Jury aus 30 Kritikerinnnen und Kritikern.

    1 (-) Cornelia Koppetsch: Gesellschaft des Zorns
    transcript, 288 Seiten, 22,99 Euro

    Buchcover von Cornelia Koppetsch: "Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im globalen Zeitalter"
    © transcript / Jérôme Gorin/imago
    Was macht Populisten so stark? Das Buch von Cornelia Koppetsch wendet sich gegen die gängigen Erzählungen. Sie macht plausibel, dass weder die Flüchtlingskrise noch Dummheit oder Armut schuld am Aufstieg der Rechten sind, sondern vor allem das Abstiegsgefühl von Teilen der bildungsbürgerlichen Elite. Kaum jemand erklärt die Umbrüche unserer Zeit so glänzend wie die Darmstädter Soziologin. 147 Punkte

    2 (-) Corine Pelluchon: Ethik der Wertschätzung: Tugenden für eine ungewisse Welt
    Aus dem Französischen von Heinz Jatho, WBC academic, 304 Seiten, 50 Euro

    Buchcover von Corine Pelluchon: "Ethik der Wertschätzung. Tugenden für eine ungewisse Welt"
    © MWB academic / Xinhua/Zhou Mi
    Wie kann man eine Haltung finden, um sich in der Welt zu engagieren? Corine Pelluchon findet eine Antwort darauf. Sie besinnt sich auf die Antike und gründet eine Ethik der Demut und der Verletzlichkeit. Die französische Philosophin erklärt die Beziehungen der Menschen zur Welt und erschafft einen Kosmos, in dem sich jeder verbunden fühlt. So wird aus abstrakter Theorie gelebtes Wissen. 69 Punkte

    3 (4) Otto Friederike, Wütendes Wetter
    Ullstein, 240 Seiten, 18 Euro

    Montage: Buchcover von "Wütendes Wetter" und Blitze am Gwitterhimmel.
    © Ullstein Verlag / Imago / Mint Images
    Sind Klimakatastrophen menschengemacht oder nur ein Blinzeln der Natur? Ist eine Dürreperiode Folge der globalen Erwärmung oder nur ein heißer Sommer, wie es ihn schon immer gab? Die Physikerin Friederike Otto aus Oxford erklärt, wie extreme Wetterereignisse mit der langfristigen Entwicklung des Klimas zusammenhängen. Die Forscherin macht klar: Der Klimawandel ist eine Tatsache. 61 Punkte

    4 (-) Thomas Bauer: Warum es kein islamisches Mittelalter gab
    C.H. Beck, 175 Seiten, 22,95 Euro

    Buchcover Thomas Bauer: "Warum es kein islamisches Mittelalter gab"
    © C.H. Beck / CPA Media/Pictures From History / picture alliance
    Der Islamwissenschaftler Thomas Bauer entkräftet den Vorwurf, der Islam sei im Mittelalter stecken geblieben. Denn während der europäische Kontinent in Trümmern lag, florierten in den islamischen Ländern die Städte, die Wissenschaften und das Handwerk. Bauers These: Im Alltag des Orients gab es lauter antike Errungenschaften, welche die mitteleuropäischen Völker erst zu Beginn der Neuzeit entdeckten. 45 Punkte

    5 (-) Lothar Müller: Freuds Dinge: Der Diwan, die Apollokerzen & die Seele im technischen Zeitalter
    Die andere Bibliothek, 420 Seiten, 42 Euro

    Buchcover zu Lothar Müller: "Freuds Dinge. Der Diwan, die Apollokerzen & die Seele im technischen Zeitalter"
    © Die andere Bibliothek / dpa/votava
    Sigmund Freuds Theorien gehören zu den großen Ideen des bürgerlichen Zeitalters. Jetzt erklärt Lothar Müller, wie die Psychoanalyse zu einem globalen Erfolg wurde. Es geht um Freuds Besitztümer, Dinge wie die Couch, aber auch das Eigentum seiner Patienten, die zu Requisiten des bürgerlichen Alltags wurden – vom Regenschirm bis zum Schreibgerät. So entsteht ein intellektuelles Panoptikum des 19. Jahrhunderts. 35 Punkte

    6 (-) J. S. Margot: Masel Tov: Meine ungewöhnliche Freundschaft mit einer jüdisch-orthodoxen Familie
    Aus dem Niederländischen von Christiane Burkhardt, Piper, 334 Seiten, 15 Euro

    Buchcover zu J. S. Margot: "Masel tov. Meine ungewöhnliche Freundschaft mit einer jüdisch-orthodoxen Familie"
    © Piper / imago/UPI Photo
    Das Buch der Autorin J. S. Margot war in den Niederländern ein Bestseller und gilt als Lieblingsbuch der Königin Mathilde. Sechs Jahre lang hat die Studentin Margot die Kinder der jüdisch-orthodoxen Familie Schneider begleitet, ihnen Nachhilfe gegeben, das Radfahren beigebracht und in Krisensituationen ausgeholfen. So entdeckt sie eine Welt, deren strenge Gebote sie faszinieren und zugleich befremden. 31 Punkte

    6 (-) Lutz Raphael: Jenseits von Kohle und Stahl. Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom
    Suhrkamp, 525 Seiten, 32 Euro

    Buchcover zu Lutz Raphael: "Jenseits von Kohle und Stahl. Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom"
    © Suhrkamp / biky/imago
    In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Staaten Westeuropas von einem beispiellosen Strukturwandel erfasst: Die alten Industrien verschwanden, Millionen von Arbeitsplätzen gingen verloren und boomende Städte gerieten in die Krise. Der Autor Raphael Lutz fragt, was mit diesen Städten passiert ist. Sein Buch ist eine Gesellschaftsgeschichte der Industriearbeit – packend, kenntnisreich und klug. 31 Punkte

    8 (3) Lisa Herzog: Die Rettung der Arbeit: Ein politischer Aufruf
    Hanser Berlin, 224 Seiten, 22 Euro

    Im Vordergrund das Cover von "Die Rettung der Arbeit". Im Hintergrund Mechaniker, die einen Roboter installieren.
    © Hanser / picture alliance / Jan Woitas
    Die Formen der Arbeit verändern sich. Immer häufiger übernehmen Roboter einfache Aufgaben und ersetzen den Menschen. Die künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und revolutioniert den Arbeitsmarkt. Die Philosophin Lisa Herzog stellt Lösungen vor, wie sich die Gesellschaft auf den Wandel vorbereiten kann. Ihr Credo: Wir dürfen die Bedingungen der Arbeit nicht den Märkten überlassen. 25 Punkte

    8 (-) Michel Foucault: Die Geständnisse des Fleisches
    Aus dem Französischen von A. Hemminger, Suhrkamp, 556 Seiten, 36 Euro

    Cover von Michel Foucaults Buch "Di Geständnisse des Fleisches. Sexualtiät und Wahrheit 4".
Im Hintergrund: “Der Garten der Lüste” von Hieronymus Bosch um 1450 – 1516. Mitteltafel des Triptychons. Auf Holz, 220 × 195 cm. Madrid, Museo del Prado.
    © Suhrkamp / Hieronymus Bosch
    Dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Tod von Michel Foucault erscheint der vierte und letzte Band von Sexualität und Wahrheit. Der Text ist keine leichte Kost, dennoch lohnt die Lektüre: Foucault beschreibt die Diskussionen der Kirchenväter über das Geschlechtsleben in den ersten Jahrhunderten des frühen Christentums. Im Mittelpunkt stehen Ehe und Jungfräulichkeit, also die sexuellen Regeln der westlichen Moral. 25 Punkte

    10 (-) Jürgen Kaube: Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?
    Rowohlt Berlin, 336 Seiten, 22 Euro

    Buchcover zu Jürgen Kaube: "Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?"
    © Rowohlt Berlin / Armin Weigel/picture alliance
    Der Herausgeber der F.A.Z. hat schon wieder ein Buch geschrieben. Dieses Mal knöpft er sich die deutschen Schulen vor. Kaubes These: Die Schule, wie sie jetzt ist, ist eine Fehlkonstruktion und bringt Kindern lauter Dinge bei, die sie nicht brauchen. Ob Digitalisierung, Rechtschreibreform oder modernes Sprachlabor: für Kaube alles Unsinn. Stattdessen müssten Kinder lernen, selbstständig zu denken. 24 Punkte

    Die Jury der Sachbuch-Bestenliste:
    René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur)
    Peter Arens (ZDF)
    Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur)
    Ralph Bollmann ("F.A.S.")
    Stefan Brauburger (ZDF)
    Alexander Cammann ("DIE ZEIT")
    Gregor Dotzauer ("Der Tagesspiegel")
    Heike Faller ("DIE ZEIT")
    Daniel Fiedler (ZDF)
    Svenja Flaßpöhler ("Philosophie Magazin")
    Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch)
    Manuel J. Hartung ("DIE ZEIT")
    Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur)
    Kim Kindermann (Deutschlandfunk Kultur)
    Ekkehard Knörer ("Merkur")
    Inge Kutter ("DIE ZEIT")
    Hannah Lühmann ("DIE WELT")
    Ijoma Mangold ("DIE ZEIT")
    Tania Martini ("taz")
    Christoph Möllers (HU Berlin)
    Jutta Person (freie Literaturkritikerin)
    Bettina von Pfeil (ZDF)
    Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung)
    Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur)
    Anne Reidt (ZDF)
    Anna Riek (ZDF)
    Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte)
    Hilal Sezgin (freie Autorin)
    Catrin Stövesand (Deutschlandfunk)
    Elisabeth von Thadden ("DIE ZEIT")
    Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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