Errol Brown ist gestorben
Von Gabi Biesinger · 07.05.2015
Errol Brown schrieb etliche Hits, für sich, seine Band Hot Chocolate und viele andere Interpreten. Er durfte unter anderem vor dem britischen Thronfolger Prinz Charles und Lady Diana im Buckingham Palace auftreten. Im Alter von 71 Jahren ist er am Mittwoch gestorben.
Errol Brown, der Mann mit dem geschmeidigen Glatzkopf, war Autor oder Co- Autor zahlreicher Hits, die einem noch heute ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
"You sexy thing" aus dem Jahr 1975 kletterte auch in den 80er- und 90er-Jahren noch einmal an die Spitze der britischen Charts, zuletzt 1997 durch den Film "Ganz oder gar nicht" über ein paar arbeitslose Freunde aus Sheffield, die sich zu dem Song als Stripper versuchten. Browns Musik war einfach sehr zeitlos, meinte Musikkritiker Paul Gambacchini in der BBC:
"Obwohl er in den 70ern viele Trends erlebte, war er nie Teil dieser Trends. Weder Psychedelia, noch Reggea noch Punk. Er war einfach ein netter Kerl, der tolle Songs schrieb. Dabei war er total uneitel, versteckte sich hinter dem Namen der Band, machte keine Schlagzeilen in der Klatschpresse und produzierte einfach einen Hit nach dem anderen."
Eigentlich wollte er nicht Popstar werden
2003 wurde Brown von der Queen zum Ritter geschlagen. 2004 erhielt er den Ivor Novello Award, den renommierten Musikpreis, verliehen von der britischen Komponisten- Gilde. Paul Gambacchini:
"Das ist eine Auszeichnung für einen wirklich guten Songschreiber. Die Lieder, die Texte überdauern die Zeit. Wenn man sich heute 'It started with a kiss' anhört, dann findet sich jeder darin wieder, der schon mal eine unglückliche Liebe hatte. Und das sind 90 Prozent der Leute."
Vor der Hochzeit des britischen Thronfolgers Prinz Charles mit Lady Diana trat die Band 1981 sogar im Buckingham-Palast auf. Über sich selbst sagte Brown mal in einem Interview, Popmusik habe ihn eigentlich gar nicht so sehr interessiert. "Ich bin nicht mit dem Wunsch aufgewachsen, ein Popstar zu werden." Zuletzt lebte der Sänger auf den Bahamas. Er hinterlässt seine Frau Ginette, mit der er mehr als 30 Jahre lang verheiratet war, und zwei Töchter.