Sammlerin Stoschek fordert Öffnung der Museen

"Kunst ist eine Hilfestellung in schwierigen Zeiten"

10:33 Minuten
Die Kunstsammlerin Julia Stoschek trägt eine Kette um den Hals.
Sie würde ihre Häuser in Düsseldorf und Berlin sofort öffnen, sagt Julia Stoschek. © IMAGO/POP-EYE/Andreas Wengel
Julia Stoschek im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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Mit dem richtigen Hygienekonzept seien Museen pandemiesicher, allein schon wegen der oft riesigen Quadratmeterzahlen, betont die Kunstsammlerin Julia Stoschek. Sie selbst würde ihre beiden Ausstellungsräume sofort wieder öffnen, wenn es erlaubt wäre.
50 Direktorinnen und Direktoren von deutschen Kunstmuseen haben sich in einem Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters für die Öffnung ihrer Häuser stark gemacht. Auch die Sammlerin Julia Stoschek hat unterzeichnet.
"Ich würde meine Standorte sofort öffnen", sagt Stoschek, die in Düsseldorf und Berlin Ausstellungsräume der Julia-Stoschek-Collection unterhält. Natürlich gehe das nur mit ausgeklügelten Hygienemaßnahmen: begrenzte Besucherzahl, FFP2-Masken, Schnelltests und Rückverfolgung der Kontaktdaten.

Stärkung in tristen Zeiten

Denn gerade jetzt sollten die Menschen die Möglichkeit haben, aus dem Alltag auszubrechen, betont Stoschek, deren Sammlung mehr als 860 Kunstwerke von 282 internationalen Künstlerinnen und Künstlern umfasst, vor allem aus dem Bereich Medienkunst: "Ich glaube, dass Kunst emotionale Stärkung bietet und perspektivisch eine Hilfestellung sein kann, in so schwierigen Zeiten, die wir gerade haben."
Kunst und Kultur machten glücklich und seien ein Lebenselixier, so die Sammlerin weiter. "Das möchte ich nicht alleine erleben, sondern ich möchte es wahnsinnig gern teilen." Zum Beispiel mit ihrer Ausstellung "A FIRE IN MY BELLY", die ab dem 6. Februar zu sehen ist, allerdings noch unter Lockdown-Bedingungen.

Von der Wirtschaft lernen

Trotz der schwierigen Situation für die Kunst schaue sie eigentlich optimistisch in die Zukunft, betont Stoschek. Denn in Europa und Deutschland würden Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert genießen - etwa im Vergleich zu den USA, wo die Pandemie die Kunstszene noch härter getroffen habe: "Dort gibt es gar keine Unterstützung für Kulturschaffende." Aber auch für die europäische Kunstszene gibt es in ihren Augen noch Luft nach oben: "Lobbymäßig könnten wir von der Wirtschaft noch einiges lernen".
(beb)
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