Schwabinger Kunstfund geht in die Schweiz
Die millionenschwere Bildersammlung von Cornelius Gurlitt geht an das Kunstmuseum Bern in der Schweiz. Dies teilte das Museum mit. Am Dienstag war der Kunstsammler im Alter von 81 Jahren in München gestorben.
Cornelius Gurlitt hat seine Sammlung der Stiftung Kunstmuseum Bern vermacht, die er als "unbeschränkte und unbeschwerte Alleinerbin" eingesetzt hat. In einer Mitteilung des Museums in der Schweizer Bundesstadt heißt es unter anderem:
"Trotz Spekulationen in den Medien darüber, dass die Sammlung testamentarisch einer Kunstinstitution außerhalb Deutschlands vermacht worden sei, schlug die Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein, bestanden doch zu keiner Zeit irgendwelche Beziehungen zwischen Herrn Gurlitt und dem Kunstmuseum Bern. Dessen Stiftungsrat und Direktion sind einerseits dankbar und freudig überrascht, wollen andererseits aber auch nicht verhehlen, dass das großartige Vermächtnis ihnen eine erhebliche Verantwortung und eine Fülle schwierigster Fragen aufbürdet, Fragen insbesondere rechtlicher und ethischer Natur."
Das bayerische Kunstministerium kündigte an, die Sammlung auf ihre Bedeutung für das deutsche Kulturgut zu prüfen. Gurlitt hinterließ seinen letzten Willen nach Angaben des Amtsgerichts München bei einem Notar in Baden-Württemberg. Das Gericht wird nun prüfen, ob das Testament gültig ist.
Werke von Picasso, Chagall, Beckmann und Nolde
Gurlitt, der Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, der für die Nazis Werke gehandelt hatte, war seit Monaten schwer krank und am Dienstag in seiner Wohnung in München gestorben. Dort war im Februar 2012 eine unschätzbare Bildersammlung gefunden und beschlagnahmt worden. Dazu zählten Werke von Picasso, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde, darunter viele ungeklärter Herkunft.
hum