Rote Brücke oder roter Teppich?
25:47 Minuten
Los Angeles steht für Hollywood, Sonnenschein und Prominente, San Francisco für den "Summer of Love", die Golden Gate Bridge - und genau wie LA für auffällig viele Obdachlose. Was verbindet und was trennt die beiden kalifornischen Metropolen?
"Mein Name ist William Deverell, ich bin Geschichtsprofessor an der südkalifornischen Universität, wo ich auch das "Huntington-USC-Institute on California & The West" leite.
"Los Angeles stand lange im Schatten von San Francisco - was Handel und Bevölkerungszahl anging, bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dann begannen Los Angeles und Umgebung San Francisco zu überholen."
"Los Angeles hat eine fesselnde Geschichte, weil alles in einem irren Tempo stattfand. Innerhalb von 100 bis 120 Jahren wurde der Ort zu einer Weltstadt. Es ist ein unglaublich dynamischer Ort. Seine Bewohner kommen von überall her - jeder Mensch, jede Gemeinde, jede Einrichtung hat seine ganz spezielle Geschichte. Deshalb ist die Gesamtgeschichte von Los Angeles sehr reichhaltig."
Nicole Markwald: "Los Angeles und San Francisco mit der Bay Area sind 650 Kilometer voneinander entfernt, also im Prinzip genauso weit wie Berlin und Stuttgart."
Marcus Schuler: "Und ich beneide dich ja schon ziemlich oft, dass es bei dir immer gut 10 Grad wärmer ist als bei uns hier im Norden von Kalifornien."
Nicole Markwald: " Ja, aber dafür stehst du vermutlich nur halb so oft im Stau wie ich…".
Marcus Schuler: "Aber wenn ich in San Francisco dann unterwegs bin, fallen mir die Obdachlosen schon viel stärker auf als bei euch unten in Los Angeles."
Nicole Markwald: "Obwohl unsere Städte das ja gemeinsam haben - auffällig viele Obdachlose. In San Francisco rund um die Eddy Street, bei mir in Los Angeles konzentriert es sich auf Skid Row. Das ist ein berüchtigtes Obdachlosenviertel in Downtown. In der San Julian Street gibt es eine Wandmalerei. 'Skid Row' steht da drauf: Einwohnerzahl: zu viele."
Marcus Schuler: "Aber auch jeder Tourist, der nach Santa Monica oder Venice kommt in Los Angeles, der sieht sie überall: an Bushaltestellen, in Parks, auf dem Gehweg. Nach neuesten Zählungen leben in Los Angeles mehr als 37.000 Menschen auf der Straße. Der Architekt Alexander Hagner hat sich dem Sozialen Bauen verschrieben."
Alexander Hagner einen professionellen Spaziergänger zu nennen, ist gar nicht falsch. Dabei ist er eigentlich Architekt - hat also seinen ganz eigenen Blick auf eine Stadt wie Los Angeles. Der Deutsche, der seit Jahrzehnten bei Wien lebt und arbeitet, besuchte vor kurzem die Metropole auf Wunsch des hiesigen Goethe-Instituts. Das braucht nämlich einen neuen Standort. Hagner erkundet deshalb fast zwei Wochen lang die Stadt, meist zu Fuß. Er sagt:
"LA ist ein Konglomerat von extremen Extremen, dicht an dicht. Und das ist eine Chance. Und die Chancen von LA sind diese Extreme, die dort direkt hautnah - also ich hab das noch nie so erlebt, wie da Arm auf Reich trifft, wie grindig auf hochpoliert trifft."
Mehr als 37.000 Menschen auf der Straße
Das Goethe-Institut könnte sein neues Zuhause in Downtown Los Angeles finden. Für Hagner der ideale Ort:
"Weil es dort einfach Brennpunkte gibt, die sehr viel mit unserer Gesellschaft und der Entwicklung unserer Gesellschaft zu tun haben und da sind wir in Wirklichkeit auch im Kulturbereich, weil ohne Gesellschaft keine Kultur und ohne Kultur keine Gesellschaft."
Hagner ist Experte für Soziales Bauen, hat unter anderem an einem Projekt mitgearbeitet, in dem ehemals Wohnungslose und Studenten unter einem Dach leben. In Los Angeles leben aktuell mehr 37.000 Menschen auf der Straße. Und die Stadt hat sehr viel Geld in die Hand genommen, um zu helfen. 2016 stimmten die Wähler sogar einer Erhöhung der Umsatzsteuer zu. Die zusätzlichen Einnahmen sollen dem Bau von Unterkünften von sozial Schwachen zugute kommen.
Container auf Parkplatz als Notunterkunft
Eine von mehreren geplanten Notunterkünften für Obdachlose ist in Los Angeles in diesem Jahr eröffnet worden: eine Ansammlung von Containern auf einem Parkplatz. Für Hagner der falsche Weg.
"Wenn wir heute über Sozialprojekte reden, wie schauen die eigentlich aus, der letzten Jahre, Jahrzehnte? Die sind arm, die riechen nicht gut, die sehen nicht gut aus, die fühlen sich nicht gut an, das heißt, man hat in den letzten Jahrzehnten dort wo Menschen arm sind oder kein Geld haben, dort hat man genau mit dem reagiert. Nämlich irgendwo, wo ein Platz überblieb hat man mit irgendeinem Geld, das überblieb und irgendeinem Material was überblieb, ein Überbleibsel geschaffen."
Auf unserem Spaziergang durch Downtown kommen wir am McArthur Park vorbei - auch hier halten sich tagsüber viele Obdachlose auf. Auf einer Wiese steht eine Art Wohnwagen. "Shower of Hope" steht an der Seite - Dusche der Hoffnung - eine mobile Dusche für Menschen, die auf der Straße leben.
"Ich denke, dass jede Maßnahme, die darauf abzielt hier einen Support zu liefern, ob der jetzt Geld kostet oder nicht, ist für mich ein Supersignal weil man sieht dadurch, da gibt es Leute, denen geht es nicht irgendwo vorbei, sondern da gibt es Zuwendung."
"Es gibt Chancen und Potentiale ohne Ende"
Trotzdem glaubt Architekt Alexander Hagner, dass Los Angeles die Obdachlosigkeit in den Griff bekommen kann.
"Es hat nicht nur Chancen und Potentiale ohne Ende, so wie hier alles ohne Ende zu sein scheint - Straßen, Straßenzüge, LKW, wurscht was, es ist ja hier alles mega, giga, megagiga - und so sind auch die Chancen."
Kalifornien ist und bleibt ein Bundesstaat der Gegensätze. Für mich wird das nirgendwo so deutlich wie in San Francisco und dem angrenzenden Silicon Valley. Alles, was von staatlicher Seite verantwortet wird, ist häufig in schlechtem Zustand: Schulen, öffentliche Gebäude, Straßen, Krankenhäuser. Alles, was von privater Seite finanziert wird, scheint zu florieren. Zumindest in Zeiten des Booms, wo die Wirtschaft brummt und die Tech-Unternehmen sich dämlich verdienen. Auf der Strecke bleiben tausende, die nicht oder nicht direkt für die Technologie-Unternehmen arbeiten.
Es gibt hier immer mehr Arm und Reich
Die klassische Mittelschicht verschwindet, es gibt immer mehr Arm und Reich, sagt Richard Walker, Professor an der Berkeley Universität.
"Zehntausende Obdachlose leben hier auf der Straße, schlafen in ihren Autos, unter Zelten neben Autobahnen. Einerseits ist das hier ein Ort mit dem höchsten Einkommen, der mehr Milliardäre pro Quadratmeter hervorbringt als im Rest der Welt. Und dennoch haben wir die schlimmste Obdachlosen-Krise in den USA. Sie ist viel schlimmer ist als alles, was sie in Europa sehen.
Alexandra von der Groeben ist seit 40 Jahren Immobilien-Maklerin im Silicon Valley. So schlimm wie seit einigen Jahren war es noch nie, erzählt die deutschstämmige Frau:
"Die wohnen da. Palo Alto erlaubt es. Viele Städte erlauben es nicht. Deswegen komme viele hierher. Das ist auch eine Sanitätssache. Und wenn sie nicht selbst dort wohnen, vermieten sie ihr Wohnmobil übers Wochenende. Es ist Wahnsinn. Irre, wie teuer die Mieten hier in der Penninsula geworden sind."
Ein Ein-Zimmer-Apartment kostet in San Francisco mittlerweile 3000 Dollar im Monat. Weil sich viele diese Preise nicht mehr leisten können, ziehen sie ins Wohnmobil um.
Zum Beispiel Tracy Kaplan. Sie ist Journalistin, 61 Jahre alt und sie arbeitet bei der renommierten Lokal-Zeitung Mercury News in San Jose. In einem Jahr wird sie pensioniert. Sie hat ihre gesamten Ersparnisse zusammengekratzt und sich ein kleines Wohnmobil gekauft. Ein weißer Ford Transit. Mit Bett, Dusche, Mini-Küche und kleiner Sitzecke.
"Ich hab einen Kleintransporter gekauft und für viel Geld umbauen lassen. Denn wenn ich hier in Rente gehe, könnte ich mir außer Miete nichts anderes leisten. Die Krankenversicherung ist in diesem Land unglaublich teuer. Ich könnte es mir weder leisten ins Theater zu gehen, noch einen Tag am Strand zu verbringen. So ist es fast jetzt schon: Ich bin wegen Arztrechnungen im Minus. Mit dem Wohnmobil habe ich Freiheit und vergleichsweise niedrige Kosten - und ich kann reisen."
90.000 Dollar hat sie für ihren weißen Transit ausgegeben. Die 61-Jährige will im Silicon Valley bleiben. In vielen Gemeinden kann sie ihr fahrbares Zuhause maximal drei Tage stehen lassen, bevor sie es umparken muss. Die Entscheidung, ihr Apartment aufzugeben, sei ihr angesichts der Preisexplosion der vergangenen Jahre im Silicon Valley aber leicht gefallen:
"Die Preise sind verrückt. Vor ein paar Monaten kostete ein Sandwich noch sechs Dollar, jetzt zahlt man schon zwölf Dollar dafür. Obwohl mein Vermieter wirklich gut zu mir war, will ich mich nicht darauf verlassen. Das kann sich ändern. Meine Freunde zahlen im Schnitt alle 2600 Dollar Miete im Monat. Ich lehne es ab von den Reichen hier vertrieben zu werden!"
"Die Preise sind verrückt. Vor ein paar Monaten kostete ein Sandwich noch sechs Dollar, jetzt zahlt man schon zwölf Dollar dafür. Obwohl mein Vermieter wirklich gut zu mir war, will ich mich nicht darauf verlassen. Das kann sich ändern. Meine Freunde zahlen im Schnitt alle 2600 Dollar Miete im Monat. Ich lehne es ab von den Reichen hier vertrieben zu werden!"
Los Angeles - ich glaube, wer nicht ganz hinterm Mond lebt, verbindet diese Stadt mit Hollywood - Filmen, Schauspielerei. Und nicht nur Amerikaner pilgern hierher, um hier zu arbeiten und eventuell den Durchbruch in der Filmindustrie zu schaffen, sondern auch viele aus dem Ausland.
Guido Föhrweißer ist einer von ihnen. Der Deutsche spielt mal in Deutschland, mal in den USA - wir haben ihn getroffen und mal nachgefragt, was Los Angeles für ihn so besonders macht.
Guido Föhrweißer: "Wir sitzen hier am Ort des Geschehens. Im Park vom Actors Studio in Los Angeles. Das ist ein Teil des Actors Studio von New York mit langer Tradition, meinem künstlerischen zu Hause in Los Angeles, wo ich immer wieder an meinem Instrument arbeiten kann mit wunderbaren Kollegen und mich vorbereiten kann auf Rollen. So wie jetzt gerade habe ich das Glück von Steven Soderbergh gecastet worden zu sein als Rechtsanwalt in seinem neuesten Film 'The Laundromat', 'Die Waschmaschine'. Und wie der Name schon sagt, es geht um Geld, Banker, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wäsche....".
Nicole Markwald: "Nun stelle ich mir das wirklich so vor, dass Los Angeles für Schauspieler aus aller Welt wirklich so eine Magnetwirkung hat. Weil natürlich kann man eine äußerst erfolgreiche Karriere in seinem Heimatland haben – egal ob das jetzt Großbritannien, Deutschland oder China ist. Aber am Ende ist Hollywood das Nonplusultra."
Großartige Kollegen, wunderbare Regisseure, tolle Drehbücher
Guido Föhrweißer : "Ja, das ist wahr, das kann man drehen und wenden, wie man will. Es ist einfach so, dass auch wenn das manche Kollegen abtun mit Texten wie: 'Der rote Teppich in Deutschland sieht genauso aus wie der rote Teppich hier'. Jeder möchte hier gerne mit großartigen Kollegen spielen, mit wunderbaren Regisseuren arbeiten. Vor allem mit diesen tollen Drehbüchern, den außergewöhnlich gut entwickelten Drehbüchern, das können die hier einfach besonders gut. Und den Regisseuren, die das umsetzen. Da sind ja auch keine Vorgaben da, wie das bei uns so oft ist. Von Staat und Kirche, Redakteuren, Sendern, Radios, die Angst haben um ihre Positionen und Sessel. Hier muss man einfach das Beste machen, die Leute verführen, gutes Kino. Sonst kommt kein Geld rein. Hier gibt es keine Filmförderung oder von staatlicher und kirchlicher Seite. Hier muss das Produkt, der Film erfolgreich sein und in diesem Sinne muss man eben erfolgreiche Stoffe entwickeln, schreiben für die Zuschauer, um dann auch weiter im Geschäft bleiben zu können und nicht draußen zu sein."
Guido Föhrweißer steht übrigens gerade für den neuen Film von Steven Soderbergh vor der Kamera: "The Laundromat" soll der heissen - mit dabei auch Meryl Streep, Gary Oldman und Sharon Stone.
Thomas Südhof ist ein nüchterner Mann. Wir sitzen in einem Kaffee in Menlo Park unweit der Stanford Universität. Der Biochemiker ist Professor in Stanford und erforscht unser menschliches Gehirn. 2013 hat er gemeinsam mit Kollegen den Medizin-Nobelpreis erhalten.
"Die Menschen kommen hierher, weil es eine der schönsten Gegenden der Welt ist, zum Leben ist. Eine der Vielfältigsten, mit einem extrem reichen intellektuellem Angebot. Mit den besten Forschungsuniversitäten der Welt und mit den auch besten Freizeitmöglichkeiten der Welt. Und es ist einfach einer der besten Plätze an denen man als Wissenschaftler jedenfalls arbeiten kann."
Die USA sind offen für Emigranten
Südhof meint, besonders junge angehende Wissenschaftler hätten in Deutschland zu wenige Chancen ihre Karrieren zu entwickeln. Junge Menschen müssten langfristige Perspektiven bekommen, Aufstiegschancen im Wissenschaftsbetrieb müssten transparenter gestaltet werden.
"Der größte Vorteil der Vereinigten Staaten gegenüber solchen Ländern wie Deutschland besteht aus zwei Prinzipien: Das eine ist, dass traditionell die Vereinigten Staaten total offen sind für Menschen aus anderen Ländern - für Emigranten. Das andere Prinzip ist das, dass man hier zu jeder Zeit weiß, dass es beruflich weitergeht. Man weiß genau, welche langfristigen Perspektiven man hat."
Eine Gefahr für die Demokratie?
Für den Ex-Pat, den Auslandsdeutschen mit zwei Staatsbürgerschaften macht aber auch die Politik zu schaffen. Nicht erst seit Donald Trump Präsident ist, macht sich Südhof Sorgen.
"Ich glaube, das Wichtigste ist nicht, dieser Unsinn über Global Warming. Der wichtigste Teil ist hier, dass die USA funktionieren, weil es Checks and Balances gibt. Und die Frage ist, ob diese Checks and Balances wirklich noch funktionieren, noch existieren, ob die inzwischen abgebaut werden. Besteht da nicht eine Gefahr für die Demokratie an sich. Das macht mir große Sorgen und vielen anderen geht es auch so."
Die Amerikaner haben gegenüber uns Europäern als relativ junge Nation ein schlechtes Gewissen, wenn es um Kultur und Geschichte geht. Aber natürlich haben sowohl San Francisco als auch Los Angeles großartige Institutionen - zum Beispiel das Getty Museum in LA. Und: Hier gibt es sogar bald einen Neuzugang.
Schutzhelm mit Oscarstatue
Exakt ein Bauarbeiter in Jeans und Schutzweste steht in dem Baustellenfahrstuhl, alle anderen tragen Anzug oder Kleid, jeder hat einen weißen Schutzhelm auf dem Kopf. Darauf: Eine kleine Oscarstatue, Academy Museum steht daneben. Noch riecht es nach Holz und Staub, es geht hinauf in den fünften Stock eines ehemaligen Kaufhauses - das inzwischen völlig entkernt der eine Teil des künftigen Oscar-Museums wird.
"Our 2nd and 3rd floors is the home of our core exhibition on the story of movie making from its very beginnings until today…""
Auf der zweiten und dritten Etage wird unsere Dauerausstellung über die Geschichte der Filmindustrie sein, erklärt eine Mitarbeiterin des künftigen Museums und zeigt auf einer Grafik, wie das "Academy of Motion Picture Arts and Sciences' Museum" aussehen soll. Die Academy verleiht seit 1929 die Oscars und so lange gibt es die Idee einer solchen Einrichtung, erklärt Museumsdirektor Kerry Brougher:
"Es gab hier bislang keine Einrichtung, in der Besucher mehr übers Filme machen, Kinogeschichte, Hollywood lernen konnten. Ein solches Museum hätte schon vor Jahren nach Los Angeles gehört."
Renzo Piano baut ein Oscar-Museum in LA
Doch es zeigte sich: Filmexperten sind nicht notwendigerweise Museumsexperten. Pläne wurden gemacht und verworfen, ein Grundstück ge- und wieder verkauft, mal stockte die Finanzierung, dann die Bauarbeiten. 300 Millionen Dollar wurden für den Bau gesammelt. Nun erhebt sich neben dem alten Kaufhaus ein kugelartiges Gebäude, entworfen vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano.
Das Stahlgerüst wird nach und nach mit riesigen Betonplatten bekleidet, auf die obere Hälfte der Kugel wird eine Glaskuppel gesetzt. Von einer Terrasse aus sind die Hollywood Hills zu sehen und natürlich der berühmte weiße Schriftzug. Das Branchenblatt Hollywood Reporter schrieb dem Gebäude eine Ähnlichkeit zum Todesstern aus "Star Wars" zu. Museumskuratorin Jessica Niebel sagt dazu:
"Das ist sehr interessant, weil es erinnert unterschiedliche Leute an unterschiedliche Sachen. Manche sehen darin was Filmisches, manche sehen darin so ein bisschen Space Odyssee oder sowas. Aber ich glaube, das war nicht unbedingt seine Absicht. Für mich sieht das schon aus wie ein typisches Renzo Piano-Gebäude."
Jeder darf mal mit dem Oscar über den roten Teppich
Und einen besonderen Gag können sich die Oscar-Macher natürlich nicht verkneifen: Besucher werden auf einem roten Teppich entlang schreiten, einen echten Oscar halten und ein Foto machen lassen können - der Glamour des kleinen, goldenen Mannes darf schließlich nicht fehlen. Gerade erst wurde der Eröffnungstermin verschoben. Wenn alles glatt läuft, öffnet das Academy Museum Ende 2019 - eine Attraktion mehr für alle, die Los Angeles besuchen werden.
"Willkommen im de Young Museum im Golden Gate Park in San Francisco. Wir befinden uns im Eingangsbereich. Und wenn man hier reinkommt, denkt man noch immer, man wäre im Park, weil das Museum von großen Farn-Pflanzen umgeben ist."
Ein Museum in San Francisco mitten im Park
Betrachtet man das 2005 neu errichtete Museum aus der Distanz, dann sieht man, wie es sich doch perfekt in diesen Garten einpasst, der auf einem Hügel mitten in San Francisco liegt. Es gibt aber einen kleinen, nicht unwesentlichen Schönheitsfehler, erzählt Helena Nordstrom vom de Young Museum. Die Kupfer-Außenfassade hat noch nicht die vom Schweizer Architekturbüro angedachte Farbe erreicht.
"Die Besonderheit des Museums ist, dass es sich mitten in einem Park befindet. Hier ist alles wunderbar grün. Deshalb ist die Außenfassade aus Kupfer. Sie sollte sich eigentlich grün einfärben und dann mit der Umgebung verschmelzen. Der Prozess dauert aber etwas länger als angenommen, weil hier in San Francisco die Luft das Kupfer nicht so schnell verändert, wie wir das angenommen haben."
"Die Besonderheit des Museums ist, dass es sich mitten in einem Park befindet. Hier ist alles wunderbar grün. Deshalb ist die Außenfassade aus Kupfer. Sie sollte sich eigentlich grün einfärben und dann mit der Umgebung verschmelzen. Der Prozess dauert aber etwas länger als angenommen, weil hier in San Francisco die Luft das Kupfer nicht so schnell verändert, wie wir das angenommen haben."
Wir fahren im Aufzug hoch auf den Turm, wo wir einen 360 Grad Blick über San Francisco haben. Die vollverglaste Aussichtsplattform ist kostenlos, wer sich zuerst einen Überblick über die 900.000 Einwohner-Stadt am oberen Ende der Bay Area verschaffen will, ist hier genau richtig.
Wir blicken auf das flache Gebäude hinunter, unter dessen Dach sich Dauerausstellungen und wechselnde Schauen befinden. Das Museum will vor allem Kunst aus Amerika repräsentieren, an der US-Westküste ist es mit seinen Gemälden von Frederic Edwin Church, William Michael Harnett, Mary Cassatt oder Georgia O’Keeffe einzigartig. In der Dauerausstellung finden sich aber auch viele Skulpturen, dekorative Kunstgegenstände und Textilien.
Das de Young Museum gilt an der US-Westküste als erste Anlaufstelle, wenn man sich über die amerikanische Malerei einen fundierten Überblick verschaffen möchte. Doch das Museum hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Es versteht sich auch als politische Stimme, es will Haltung zeigen und Position beziehen. Keiner hat das so gut verstanden wie sein ehemaliger Direktor Max Hollein, der nach nur zwei Jahren im Sommer 2018 Direktor des Metropolitan Museums in New York geworden ist.
Ausstellung über muslimische Kultur - trotz Trump
Für seine letzte Ausstellung hat Hollein viel Lob erhalten. Die Idee zur Schau über zeitgenössische muslimische Frauenmode kam Hollein bei einem Besuch des Iran vor einigen Jahren. Als er in San Francisco seinen Einfall dann später thematisierte, musste er sich aber Kritik anhören. Schließlich wohnt derzeit ein Präsident namens Donald Trump im Weißen Haus.
"In der heutigen Zeit darf man nichts über muslimische Kultur zeigen. Wir feiern hier muslimische Kultur. Meine Antwort war darauf: Ein Viertel der Weltbevölkerung sind Muslime. Es gibt eine faszinierende Modeszene. Natürlich machen wir daraus ein Thema, weil es wichtig und brisant ist und so wenig darüber zu erfahren. Und gleichzeitig ist es ein boomender Markt, der großen Einfluss auf den Westen hat."
"In der heutigen Zeit darf man nichts über muslimische Kultur zeigen. Wir feiern hier muslimische Kultur. Meine Antwort war darauf: Ein Viertel der Weltbevölkerung sind Muslime. Es gibt eine faszinierende Modeszene. Natürlich machen wir daraus ein Thema, weil es wichtig und brisant ist und so wenig darüber zu erfahren. Und gleichzeitig ist es ein boomender Markt, der großen Einfluss auf den Westen hat."
Die Liebe zur Avocado
Nicole Markwald: "Uns eint ja alle etwas in Kalifornien sowohl im Süden wie Norden - die Liebe zur Avocado….."
Marcus Schuler: "Das stimmt zwar, aber die ist unterschiedlich ausgeprägt. Hier bei mir geht ja nichts über ein gutes Avocado Toast. Aber da blättert man locker mal zwölf Dollar hin, also fast elf Euro."
Nicole Markwald: "Ich halte in Los Angeles lieber an einem der vielen Taco Trucks an. Da kriegt man ohne lange Warterei und Mätzchen seine fettigen Käse-Quesadilla auf die Hand, natürlich mit einer Extraportion Guacamole - also dieser frisch zubereiteten Avocadocreme. Kann man aushalten hier, oder?"