Das erzählende Sachbuch "Zurück aus der Hölle" von Sascha Bisley erscheint am 6.3.2015 im Ullstein Verlag, hat 240 Seiten und kostet 16,99 Euro.
Wie sind Sie aus Ihrer Hölle entkommen?
"Alles Scheiße. Wie immer." So beginnt das erste Kapitel in Sascha Bisleys Buch "Zurück aus der Hölle", das in dieser Woche erscheint. Es ist die Geschichte eines Mannes, der heute in dem Gefängnis arbeitet, in dem er früher saß. Früher war er selbst kriminell, nun übt er mit Straftätern Gewaltprävention.
"Ich bin ins Gefängnis gekommen, weil ich mit einem Mittäter zusammen im Alter von 19 Jahren einen Obdachlosen überfallen habe", sagte Bisley. Während er mit stahlkappenverstärkten Stiefeln zugetreten habe, habe sein Mittäter mit einem Messer auf das Opfer eingestochen. Am folgenden Morgen sei er dann vom Sondereinsatzkommando der Polizei geweckt worden.
Ein Händedruck als Startschuss für ein neues Leben
Während seiner Haftzeit habe er bemerkt, dass er nicht der "harte Typ" sei, der er draußen gern gewesen wäre: "Im Knast war Gewalt für mich wieder das, was es eigentlich für jeden Menschen auch sein sollte, nämlich verabscheuungswürdig", so Bisley. "Ich hab da drinnen aufs Maul gekriegt, ich bin angegangen worden, ich bin unterdrückt worden." Zurückgeschlagen habe er nicht. "Es wäre fatal gewesen, so weiterzumachen."
Während seiner Untersuchungshaft habe er einen Briefwechsel mit dem Opfer begonnen. Im Gerichtssaal sei das Opfer aufgestanden, habe ihm die Hand geschüttelt. Er "hat mir vergeben und hat den Richter um eine milde Strafe gebeten", erinnert sich Bisley. Dieser Händedruck sei der Startschuss für sein neues Leben gewesen. "Wenn ich da nicht die Absolution erteilt bekommen hätte, hätte ich jetzt wesentlich mehr Probleme mit den Folgen dieser Tat."