Kleine Städte sind die Lösung
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Die US-Soziologin Saskia Sassen analysiert die großen Linien und Verwerfungen im Weltgeschehen – so auch das Leben im urbanen Kontext. Für die Zukunft setzt sie auf kleine Städte – Metropolen wie New York hätten inzwischen absurde Größen angenommen.
Am heutigen Dienstagabend eröffnet Saskia Sassen, eine der bekanntesten Globalisierungstheoretikerinnen der Welt, ein internationales Medientreffen in Potsdam. Auf dem M100 Sanssouci Colloquium wird Nicola Sturgeon, die Erste Ministerin Schottlands, für ihr Eintreten gegen den Brexit und ihr Engagement für den Zusammenhalt der Europäischen Union ausgezeichnet.
Sassen ist Professorin der Soziologie an der Columbia University in New York. Sie denkt über die großen Linien des Weltgeschehens nach.
Kontinentaleuropa als Avantgarde
Im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur spricht sie über die Zukunft urbanen Lebens auf der Welt und stellt dabei die Bedeutung von europäischen Kleinstädten als Best-practise-Beispiel heraus. So bilde Kontinentaleuropa eine Avantgarde, sagt Sassen: "Ihr habt es geschafft, Länder mit zahlreichen Städten zu erhalten, die komplex sind und funktionieren, obwohl sie klein sind. Die USA, Nordamerika, Südamerika und Asien haben das nicht so gut hinbekommen."
Zudem analysiert Sassen die 1980er-Jahre, die für sie den Beginn einer neuen Epoche markieren. Damals habe es einen "radikalen Bruch" gegeben, sagt Sassen – durch Deregulierung, Privatisierung und Globalisierung.
(ahe)