Humor ist gefährlicher als trockene Artikel
"Erdowie, Erdowo, Erdogan" - das Lied des Satiremagazins "extra3" führte zu diplomatischen Verstimmungen zwischen der Türkei und Deutschland. Andreas Lange, der Autor und Redakteur des Liedes, und wurde von der Resonanz überrascht.
Bisher hat sich noch niemand von der deutschen, oder von der türkischen Regierung bei "extra3" gemeldet, sagt Andreas Lange. Und das freue ihn, sagte er im Deutschlandradio Kultur.
Lange ist Autor und Redakteur des Liedes "Erdowie, Erdowo, Erdogan" und hätte, wie er sagt, es sich nicht träumen lassen, welche Wellen sein Video schlagen sollte.
Die Redaktion hatte "eigentlich eine entspanntes Osterwochenende verlebt", bis sie nebenbei auf Twitter mitbekamen, dass es Meldungen zu ihrem Beitrag gab. Über das Hauptstadtstudio der ARD erfuhren sie dann von den diplomatischen Verwicklungen.
Lange ist Autor und Redakteur des Liedes "Erdowie, Erdowo, Erdogan" und hätte, wie er sagt, es sich nicht träumen lassen, welche Wellen sein Video schlagen sollte.
Die Redaktion hatte "eigentlich eine entspanntes Osterwochenende verlebt", bis sie nebenbei auf Twitter mitbekamen, dass es Meldungen zu ihrem Beitrag gab. Über das Hauptstadtstudio der ARD erfuhren sie dann von den diplomatischen Verwicklungen.
Lange glaubt, dass Erdogan besonders den Humor des Beitrags fürchtet. Ein witziges Lied verbreite sich schneller als die alltägliche Kritik der deutschen Medien, oder als ein trockener Artikel. Nun allerdings habe "Erdogan genau das Gegenteil erreicht."
Anderes Verständnis von Pressefreiheit
Wäre Lange ein türkischer Journalist, dann würde er sich vermutlich nicht trauen für ein Satiremagazin zu arbeiten, meint er:
"Ich bin total froh, dass wir eine Situation in Deutschland haben wo sowas möglich ist. Einen Sender haben, wie der NDR, der uns wirklich machen lässt. Wo es keinerlei Repressalien gibt, ich habe einen riesen Respekt vor Menschen, die das in Ländern wie der Türkei machen."
Außerdem vermutet Lange, dass er und seine Redaktion "in ein diplomatisches Wespennest gestochen haben." Anders könne er sich nicht vorstellen, wieso der deutsche Botschafter einbestellt wurde: "Das ist auf jeden Fall auf der diplomatischen Eskalationsstufe nicht ganz unten."
Einen anderen Grund für das große Aufsehen des Videos, sieht er auch darin, dass es in der Türkei eine andere Satirekultur gäbe als in Deutschland. Diese Erfahrung habe er aber auch schon in anderen Ländern, wie Polen, gemacht. Außerdem habe Erdogan "ein vollkommen anderes Verständnis von Meinungsfreiheit".