Saxophonklänge vor der Hafenkulisse
Musik auf der Werft, am Wasser und auf dem Dock - das bot das Elbjazz Festival, das am Wochenende zum ersten Mal am Hamburger Hafen stattfand. Die Besucher fuhren auf Barkassen von Auftritt zu Auftritt, um Künstler wie Till Brönner oder Manu Katche zu erleben.
Ein Konzert der NDR Big Band, die den Percussionisten Trilok Gurtu als Gast eingeladen hatte, eröffnete den musikalischen Reigen im neuen, aufstrebenden Stadtteil Hamburgs, der HafenCity. Die Marco-Polo-Terrassen erwiesen sich als zugige Ecke mit grandiosem Blick: auf die Baustelle der Elbphilharmonie, auf schicke, teure Neubauten, auf riesige Kreuzfahrtschiffe und die unzähligen Kräne der Werften. Der Platz vor der Bühne war gut gefüllt, vor allem mit Gästen, die nicht aus Hamburg kamen.
"Ich finde es super-stylisch, ich finde es gut, dass City, Speicherstadt und Hafen zusammenwachsen, dass hier Verkehr ist, dass man einen Anlaufpunkt hat und das Angebot von Restaurants und Wohnen und Industrie finde ich spannend."
"Ich mag Jazzfestivals generell gerne, das ist eine Wahnsinnsatmo, mit dem Richtfest der Elbphilharmonie und dem Kranbackground, dann mit einem Open Air Festival, umsonst - das war der beste Start ins Wochenende, den ich mir vorstellen kann."
"Wir sind schon mit dem Boot gefahren, von Blohm + Voss hier rüber zu den Marco Polo Terrassen, dann wollen wir aber wieder zurück, weil da, wie heißt der, Till Brönner, den wollen wir uns ansehen."
"Wir werden auf jeden Fall Till Brönner hören und sehen, vor allem sehen, das ist ganz wichtig"
Der deutsche Superstar des Jazz war also bei der Eröffnung des Elbjazz Festivals das große Zugpferd, nicht nur für die weiblichen Fans. Um ihn sehen zu können, musste man mit einer der vielen Barkassen über die Elbe schippern. Das Konzert fand auf dem Gelände der bekannten Werft Blohm + Voss statt, die erstmals für eine solche Veranstaltung ihre Toren öffnete, was die Veranstalterin Tina Heine ganz besonders freut.
"Die HafenCity ist natürlich ein wichtiger Part – hier entsteht etwas Neues und das Neue gilt es immer auch zu besetzen, also gleich zu sagen: 'Hey, hier geht es lang'. Aber uns war wichtig, dass das nicht nur HafenCity ist, sondern dass wir auch in die alten Orte gehen, rüber zum Museumshafen, zum alten Frachter und zu Blohm + Voss. Ich meine dieses Werftgelände: Jeder Hamburger, wenn er da runter kommt, dann kriegt er immer noch so einen kleinen Ups, das ist ein ganz besonderer Kick und diese Mischung des Alten mit dem Neuen, das fanden wir spannend. Weil wir Jazz auch so empfinden, das nimmt ganz viel Traditionelles mit und entdeckt sich und erfindet sich immer wieder neu, eigentlich passiert im Jazz genau das, was in Hamburg gerade passiert, und als verbindendes Element die Elbe, was Fließendes, sich in Bewegung befindend, das sind so viele Metaphern, die sind so schlüssig, ich kann das schlecht beschreiben."
Der Weg über den großen Strom Elbe zu Blohm + Voss führte auch direkt an der Elbphilharmonie vorbei, und die ist nicht nur ein Zeichen für das neue, schöne Hamburg, das derzeit angeblich so viel mit der Jazzmusik gemein hat, sondern für Viele ein Zeugnis verfehlter Hochpreispolitik.
"Es war angekündigt: Mit 77 Millionen ist die zu haben, jetzt sind sie bei 350 Millionen oder so was. Und die Hauptsache wird aus dem Kulturetat bestritten, was dazu führt, dass alle andere Kultur brachliegt."
"Aber sieht cool aus oder nicht?"
"Das Problem ist, dass es von dem Gebäude schon so viel computer-animierte Bilder gibt und die Frage ist jetzt, wie es in echt aussehen wird, ich persönlich bin etwas schockiert über diese Fenster, die zu den Ecken so zu genebelt sind, mich erinnert das an Weihnachtsdeko in Schaufenstern, wenn jemand seinen Schneesprayer rausholt."
"Wir sollten uns über die Griechen nicht aufregen, wenn wir so etwas noch machen ... es ist ein bisschen viel Geld in der heutigen Zeit, wo man überlegt, dass die Uni etwa in Lübeck, wo ich herkomme, gestrichen wird, das passt nicht."
Aber im Gegensatz zu den finanziellen Problemen um die Elbphilharmonie seien die 50 Euro, die dieser Mann für das zweitätige Festival aufbringen musste, ein günstiger Preis und die Fahrt über die Elbe hat er genauso genossen, wie alle anderen auch.
Wer sich das Konzert von Till Brönner auf dem zugigen Werftgelände anhörte und danach noch einmal zurück durch die kühle Abendluft schipperte, der freute sich am späten Abend dann noch auf eines der Konzerte im geschlossenen und also warmen Raum, wurde aber manchmal enttäuscht. Insbesondere das Kehrwieder Theater war chronisch überfüllt.
"Ich kann sie nur weiter verweisen auf andere Veranstaltungen, weil es ist hier es voll ..."
"Im Moment ist es bedauerlich, vor allem der Ton, das Ticket war nicht billig, auch für uns blöd ...
Aber wo kann man dann hin? Zur Kirche? Wie weit ist das? Aber da ist nicht der Stenson, den wollten wir sehen, da ist Bugge Wesseltoft ..."
Der Nachteil eines Festivals, bei dem insgesamt 45 Ensembles auf 15 Bühnen zum Teil gleichzeitig spielen, ist auch sein Vorteil. Dass man nämlich weiterzieht und sich an einem anderen Ort von einer Musik überraschen lässt, die man sich vielleicht eigentlich gar nicht anhören wollte.
In diesem Fall konnte man in der Nacht noch einen Platz in der Katharinenkirche bekommen. Die wird gerade renoviert und sorgte mit Planen und Baugerüsten für eine wunderbar skurrile Atmosphäre. Dazu passten die Klänge des norwegischen Elektrotüftlers Bugge Wesseltoft, zwischen Klavier und Laptop agierend, ausgezeichnet.
"Ich finde es super-stylisch, ich finde es gut, dass City, Speicherstadt und Hafen zusammenwachsen, dass hier Verkehr ist, dass man einen Anlaufpunkt hat und das Angebot von Restaurants und Wohnen und Industrie finde ich spannend."
"Ich mag Jazzfestivals generell gerne, das ist eine Wahnsinnsatmo, mit dem Richtfest der Elbphilharmonie und dem Kranbackground, dann mit einem Open Air Festival, umsonst - das war der beste Start ins Wochenende, den ich mir vorstellen kann."
"Wir sind schon mit dem Boot gefahren, von Blohm + Voss hier rüber zu den Marco Polo Terrassen, dann wollen wir aber wieder zurück, weil da, wie heißt der, Till Brönner, den wollen wir uns ansehen."
"Wir werden auf jeden Fall Till Brönner hören und sehen, vor allem sehen, das ist ganz wichtig"
Der deutsche Superstar des Jazz war also bei der Eröffnung des Elbjazz Festivals das große Zugpferd, nicht nur für die weiblichen Fans. Um ihn sehen zu können, musste man mit einer der vielen Barkassen über die Elbe schippern. Das Konzert fand auf dem Gelände der bekannten Werft Blohm + Voss statt, die erstmals für eine solche Veranstaltung ihre Toren öffnete, was die Veranstalterin Tina Heine ganz besonders freut.
"Die HafenCity ist natürlich ein wichtiger Part – hier entsteht etwas Neues und das Neue gilt es immer auch zu besetzen, also gleich zu sagen: 'Hey, hier geht es lang'. Aber uns war wichtig, dass das nicht nur HafenCity ist, sondern dass wir auch in die alten Orte gehen, rüber zum Museumshafen, zum alten Frachter und zu Blohm + Voss. Ich meine dieses Werftgelände: Jeder Hamburger, wenn er da runter kommt, dann kriegt er immer noch so einen kleinen Ups, das ist ein ganz besonderer Kick und diese Mischung des Alten mit dem Neuen, das fanden wir spannend. Weil wir Jazz auch so empfinden, das nimmt ganz viel Traditionelles mit und entdeckt sich und erfindet sich immer wieder neu, eigentlich passiert im Jazz genau das, was in Hamburg gerade passiert, und als verbindendes Element die Elbe, was Fließendes, sich in Bewegung befindend, das sind so viele Metaphern, die sind so schlüssig, ich kann das schlecht beschreiben."
Der Weg über den großen Strom Elbe zu Blohm + Voss führte auch direkt an der Elbphilharmonie vorbei, und die ist nicht nur ein Zeichen für das neue, schöne Hamburg, das derzeit angeblich so viel mit der Jazzmusik gemein hat, sondern für Viele ein Zeugnis verfehlter Hochpreispolitik.
"Es war angekündigt: Mit 77 Millionen ist die zu haben, jetzt sind sie bei 350 Millionen oder so was. Und die Hauptsache wird aus dem Kulturetat bestritten, was dazu führt, dass alle andere Kultur brachliegt."
"Aber sieht cool aus oder nicht?"
"Das Problem ist, dass es von dem Gebäude schon so viel computer-animierte Bilder gibt und die Frage ist jetzt, wie es in echt aussehen wird, ich persönlich bin etwas schockiert über diese Fenster, die zu den Ecken so zu genebelt sind, mich erinnert das an Weihnachtsdeko in Schaufenstern, wenn jemand seinen Schneesprayer rausholt."
"Wir sollten uns über die Griechen nicht aufregen, wenn wir so etwas noch machen ... es ist ein bisschen viel Geld in der heutigen Zeit, wo man überlegt, dass die Uni etwa in Lübeck, wo ich herkomme, gestrichen wird, das passt nicht."
Aber im Gegensatz zu den finanziellen Problemen um die Elbphilharmonie seien die 50 Euro, die dieser Mann für das zweitätige Festival aufbringen musste, ein günstiger Preis und die Fahrt über die Elbe hat er genauso genossen, wie alle anderen auch.
Wer sich das Konzert von Till Brönner auf dem zugigen Werftgelände anhörte und danach noch einmal zurück durch die kühle Abendluft schipperte, der freute sich am späten Abend dann noch auf eines der Konzerte im geschlossenen und also warmen Raum, wurde aber manchmal enttäuscht. Insbesondere das Kehrwieder Theater war chronisch überfüllt.
"Ich kann sie nur weiter verweisen auf andere Veranstaltungen, weil es ist hier es voll ..."
"Im Moment ist es bedauerlich, vor allem der Ton, das Ticket war nicht billig, auch für uns blöd ...
Aber wo kann man dann hin? Zur Kirche? Wie weit ist das? Aber da ist nicht der Stenson, den wollten wir sehen, da ist Bugge Wesseltoft ..."
Der Nachteil eines Festivals, bei dem insgesamt 45 Ensembles auf 15 Bühnen zum Teil gleichzeitig spielen, ist auch sein Vorteil. Dass man nämlich weiterzieht und sich an einem anderen Ort von einer Musik überraschen lässt, die man sich vielleicht eigentlich gar nicht anhören wollte.
In diesem Fall konnte man in der Nacht noch einen Platz in der Katharinenkirche bekommen. Die wird gerade renoviert und sorgte mit Planen und Baugerüsten für eine wunderbar skurrile Atmosphäre. Dazu passten die Klänge des norwegischen Elektrotüftlers Bugge Wesseltoft, zwischen Klavier und Laptop agierend, ausgezeichnet.