Scharfe Beobachterin der Fremdheit
Der wichtigste französische Literaturpreis, der Prix Goncourt, geht in diesem Jahr an die Autorin Marie NDiaye. Die 42-jährige in Berlin lebende Schriftstellerin wurde für ihren Roman "Drei starke Frauen" ausgezeichnet. Der Preis ist mit symbolischen zehn Euro dotiert, sorgt aber für gute Verkaufszahlen der ausgezeichneten Werke.
NDiaye ist nach der Wahl von Nicolas Sarkozy zum Präsidenten Frankreichs nach Berlin gezogen, weil sie dessen Politik ablehnt. Trotz ihrer Hautfarbe fühlt sie sich als "hundertprozentige Französin" und hat sich auch nie einer Gruppe zugehörig gefühlt. Dennoch sei ein Thema vieler ihrer Romane die Fremdheit, sagt der Kritiker Peter Urban-Halle.
NDiaye ist die Tochter einer Französin und eines Senegalesen. Ihren Vater traf sie erst mit elf Jahren. Mit 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman und hat seitdem 20 Bücher herausgebracht, weshalb sie auch als literarisches Wunderkind gilt.
Urban-Halle sagt, dass NDiaye zwar elegant und sanft schreibe, dabei aber eine scharfe Beobachterin sei. "Hinter allem Gesagten steckt letztlich das Nicht-Gesagte", meint Urban-Halle.
NDiaye ist die Tochter einer Französin und eines Senegalesen. Ihren Vater traf sie erst mit elf Jahren. Mit 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman und hat seitdem 20 Bücher herausgebracht, weshalb sie auch als literarisches Wunderkind gilt.
Urban-Halle sagt, dass NDiaye zwar elegant und sanft schreibe, dabei aber eine scharfe Beobachterin sei. "Hinter allem Gesagten steckt letztlich das Nicht-Gesagte", meint Urban-Halle.