Schatzkiste für Literaturwissenschaftler
In Berlin wurde just feierlich der Umzug des Suhrkamp-Verlags von Frankfurt in die Hauptstadt gefeiert. Vor dem Umzug wurde das Unseld-Archiv an das Literaturarchiv in Marbach übergeben. Dort will man die Aufzeichnungen Unselds für die Wissenschaft aufbereiten.
Jan Bürger leitet das Siegfried-Unseld-Archiv in Marbach. Auf die Frage, warum man es denn nicht nach dem Verlagsgründer Peter Suhrkamp benannt hat, antwortete er, dass Peter Suhrkamps Wirken im Verlag wegen seiner Krankheit nur recht kurz war. Die intellektuelle Blütezeit und Prägung habe eben unter Siegfried Unseld stattgefunden.
Unseld habe ein Gefühl dafür gehabt, "dass er Literaturgeschichte mitschreibt, und dass hat auch dazu geführt, dass er sehr viel sehr gut abgelegt hat, dass er nicht nur intensive Briefwechsel geführt hat mit den Autoren, die intensiver sind als das, was man sonst so kennt aus Verlagsarchiven, sondern die er auch sehr sorgfältig aufgehoben hat, und dass er etwas gemacht hat, was wirklich sehr ungewöhnlich ist: Er hat eine Verlagschronik und eine Art Verlagstagebuch, die sogenannten Reiseberichte, geführt . Und da steht einfach unheimlich viel drin. (…) Siegfried Unseld hat, wenn er sich mit seinen wichtigen Autoren traf, auch mit den unwichtigeren, sich am nächsten Tag gleich hingesetzt und dort festgehalten, was da stattgefunden hat".
Dass das Unseld-Archiv Marbach zugeschlagen wurde, sei für das Literaturarchiv auch überraschend gewesen, sagt Bürger. Momentan arbeite man daran, das Material zu sichten und es entsprechend wissenschaftlich aufzubereiten. "Die Hauptaufgabe wird die wissenschaftliche Grundlagenforschung sein", betont Bürger. Aber auch das Literaturmuseum wird mit den Archivschätzen beglückt, denn dort soll eine "Suhrkamp-Insel" geschaffen werden, die alle vier Monate neue Aspekte präsentieren soll.
Sie können das vollständige Gespräch mit Jan Bürger mindestens bis zum 27.06.2010 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Unseld habe ein Gefühl dafür gehabt, "dass er Literaturgeschichte mitschreibt, und dass hat auch dazu geführt, dass er sehr viel sehr gut abgelegt hat, dass er nicht nur intensive Briefwechsel geführt hat mit den Autoren, die intensiver sind als das, was man sonst so kennt aus Verlagsarchiven, sondern die er auch sehr sorgfältig aufgehoben hat, und dass er etwas gemacht hat, was wirklich sehr ungewöhnlich ist: Er hat eine Verlagschronik und eine Art Verlagstagebuch, die sogenannten Reiseberichte, geführt . Und da steht einfach unheimlich viel drin. (…) Siegfried Unseld hat, wenn er sich mit seinen wichtigen Autoren traf, auch mit den unwichtigeren, sich am nächsten Tag gleich hingesetzt und dort festgehalten, was da stattgefunden hat".
Dass das Unseld-Archiv Marbach zugeschlagen wurde, sei für das Literaturarchiv auch überraschend gewesen, sagt Bürger. Momentan arbeite man daran, das Material zu sichten und es entsprechend wissenschaftlich aufzubereiten. "Die Hauptaufgabe wird die wissenschaftliche Grundlagenforschung sein", betont Bürger. Aber auch das Literaturmuseum wird mit den Archivschätzen beglückt, denn dort soll eine "Suhrkamp-Insel" geschaffen werden, die alle vier Monate neue Aspekte präsentieren soll.
Sie können das vollständige Gespräch mit Jan Bürger mindestens bis zum 27.06.2010 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio