Gedichte hören statt zocken
05:41 Minuten
Wer sein Kind in Lockdown-Zeiten mal vom Bildschirm weglocken will, dem hilft vielleicht das Lyriktelefon des Schauspiels Stuttgart: Schauspieler rufen dann zu Hause an und tragen live Gedichte vor, etwa von James Krüss, Erich Kästner und Paul Maar.
"Der Zauberkünstler Mamelock
hebt seinen goldenen Zauberstock.
'Ich brauche', spricht er dumpf, 'zwei Knaben,
die ziemlich viel Courage haben.'"
hebt seinen goldenen Zauberstock.
'Ich brauche', spricht er dumpf, 'zwei Knaben,
die ziemlich viel Courage haben.'"
"Fauler Zauber" von Erich Kästner ist eines der Gedichte, die sich Kinder ab Mittwoch, 16 Uhr, im Rahmen des Lyriktelefons des Schauspiels Stuttgarts live von einer Schauspielerin oder einem Schauspieler vorlesen lassen können.
Mit dieser Aktion will das Schauspiel Stuttgart dem jungen Publikum trotz Lockdown eine Form von Theater bieten - und Kultur mal ganz ohne Bildschirm. Dabei können im Internet Termine gebucht werden.
"Dann ruft eine unserer Schauspielerinnen oder Schauspieler an und liest 20 Minuten Lyrik am Telefon vor", erklärt Dramaturgin Christina Schlögl. "Wir haben Texte von Paul Maar, von James Krüss, von Erich Kästner und noch von einigen anderen. Auch von Christian Morgenstern ist was dabei, also verschiedene Zeiten, verschiedene Dichter."
Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Literaturarchiv Marbach und für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos. "Wir wollen unserem Publikum eine Freude machen", sagt Schlögel.