Schauspieler Lars Eidinger kritisiert Kürzungen im Berliner Kulturetat

    Der Schauspieler Lars Eidinger.
    Der Schauspieler Lars Eidinger. © IMAGO / Michael Gstettenbauer / IMAGO / Michael Gstettenbauer
    Nach den angekündigten Kürzungen im Kulturetat auf Bundesebene fürchtet die freie Szene teils um ihre Existenz. Die künstlerische Leiterin der Spielstätte HochX in München sprach von einem "brutalen Kahlschlag". Der Schauspieler Lars Eidinger warnte mit Blick auf Sparpläne in Berlin im Deutschlandfunk Kultur: Vieles würde unwiederbringlich kaputt gehen. So müsse bei Umsetzung der Pläne etwa die "Schaubühne", an der er selbst spiele, wahrscheinlich in Konkurs gehen, sagte Eidinger. Technikern, Maskenbildnern und Bühnenmitarbeitern drohe die Entlassung. Eidinger stellte die Verhältnismäßigkeit der Sparmaßnahme in Frage. Er sei sich nicht sicher, ob sich alle über die Konsequenz dieser Entscheidung für die Kultureinrichtungen und Künstler in Berlin und das Image der Stadt bewusst seien. Nicht nur die Kunstschaffenden, sondern auch Zuschauer und Zuschauerinnen müssten nun aktiv werden, forderte Eidinger. Die Berliner Kulturszene befürchtet, dass sie in den nächsten zwei Jahren bis zu 120 Millionen Euro einsparen muss und dadurch bis zu zehn Prozent weniger Geld zur Verfügung haben könnte. In München sieht die künstlerische Leiterin der freien Spielstätte HochX, Anna Beermann, eine langjährige Aufbauarbeit bedroht. Alle Projekte seien Drittmittel-finanziert, also über Förderungen durch die Stadt oder den Bund. Wenn die Gelder vom Bund wegfielen, werde ein Drittel der Projekte nicht mehr finanziert sein, sagte Beermann dem Bayerischen Rundfunk. Für die Szene in München sei das ein brutaler Kahlschlag. Die bundesweiten Kürzungen werden auch anderswo mit Sorge beobachtet. Eine Petition gegen die Sparpläne von Kulturstaatsministerin Roth wurde von mehr als 36.600 Menschen unterzeichnet.